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Gipsausstellung

Ein Modell des Klosters Walkenried – in Sangerhausen?


Viele von uns kennen das Klostermodell von Walter Reinboth und Bernd Emmelmann, welches nach seiner Verbannung aus dem Kloster selbst Asyl im Archiv des Vereins für Heimatgeschichte gefunden hat und dort als anschauliches Beispiel für den Status des Klosters in seiner Hochblüte gern aufgesucht wird.

Weniger bekannt ist hingegen, dass es ein weiteres geschnitztes Modell der Klosteranlage – in diesem Falle konkret der Kirche und der Klausur – gibt. 1955 bis 1957 hat der damals schon hochbetagte Gustav Adolf Spengler in Sangerhausen – ja, der mit dem Mammut! – ein solches Modell anhand des Hoffmannschen Stichs von 1661 und diverser gedruckter Quellen hergestellt. Der Verein für Heimatgeschichte wird es am 7. Oktober im Rahmen einer Tagesexkursion nach Sangerhausen aufsuchen und würdigen.

Modell des Walkenrieder Klosters von Gustav Adolf Spengler

Modell des Walkenrieder Klosters von Gustav Adolf Spengler

 

Nicht alle architektonischen Feinheiten sind G.A. Spengler damals geglückt, aber das Modell ist dennoch sehr anschaulich und gibt zu Fragen Anlass: Warum hat er, seinerzeit hinter dem „Eisernen Vorhang“ sitzend, gerade Walkenried ausgewählt? Lag es an der Beziehung des Klosters zur Goldenen Aue? Oder hat ihn einfach der romantische Zustand gereizt? Kaum mehr zu beantworten. Aber ein Anlass, das auch ansonsten sehr besuchenswerte Sangerhausen anzusteuern, ist es allemal. Es gibt dort ja nicht nur das Rosarium, sondern eben auch das Spengler-Museum mit dem Mammut, die einmalig schöne romanische Ulrichskirche und – nicht weit weg – das Besucherbergwerk Röhrigschacht in Wettelrode, welches an den Kupferschiefer-Bergbau in der Region erinnert. Das Klostermodell ist neben vielen anderen Sammlungen des Universalgenies Spengler in dessen altem Wohnhaus in der Hospitalstraße zu sehen, dies allerdings nur sonntags von 13 bis 17 Uhr.

Modell des Walkenrieder Klosters von Gustav Adolf Spengler

Modell des Walkenrieder Klosters von Gustav Adolf Spengler

 

Bei der „Vierung“ merkt man, dass die Hoffmannsche Darstellung nicht perspektivisch war. Alle Elemente des Bildes kommen im Modell vor, aber nicht ganz korrekt angeordnet. Gleichwohl kann man, das Modell umkreisend, von der einstigen Größe der Kirche träumen.

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