//
Sie lesen...
Wandertipps

Der kleine Wandertipp: Rund um den Kupferberg


Heute führen wir unsere Wandertipp-Reihe mit einer kleinen Tour fort, die – je nach Tempo – nicht mehr als eine bis anderthalb Stunden in Anspruch nimmt und uns die Welt des Kupferbergs erschließt. Die Wege sind – dank ausgezeichneter Pflege durch die „Walkenrieder“ und vor allem engagierter Mitbürger – in sehr gutem Zustand, viele Bänke säumen die Strecke und laden immer wieder zu kleinen Pausen ein. Weniger zu empfehlen ist der Weg in knackiger Sommermittagshitze, da es über freie Flächen geht, auf denen kein Baum Schutz bietet.

Wir starten am Klosterparkplatz und gehen zunächst von der Info-Tafel aus nach rechts entlang der Wieda. Mit etwas Sorge nehmen wir die starke Zunahme des „Sachalin-Knöterichs“ wahr, dessen Ursache hoch oben im Seitental, in Wieda, zu suchen ist. Es ist wie immer: Dort oben entledigt man sich einer Sache, und wir hier unten haben dann ein Problem. Aber gut, wir überqueren die „Schäferbrücke“, was wir gut können, da wir unter 6 t wiegen, und biegen dann nicht auf die geteerte Straße, sondern ein Stück weiter auf den am Waldrand entlang führenden Rasenweg ab, der nun entlang von „Amtmanns Tännchen“ führt. Suchen Sie hier bitte keine gleichnamigen Bäume, die sind seit einem Sturm 1972 verschwunden und haben Platz gemacht für Laubbäume aller Art.

Am Kupferberg

Unser Blick fällt auf den gegenüber liegenden Röseberg (wie lange wohl noch, und wir erblicken hier eine Steinbruchwand?). An der Ecke angelangt, können wir auch einen Blick auf das „Himmelreich“ genießen und zu diesem Behufe auf einer Bank Platz nehmen. Ein kleines Stück geht es nun bergab, und dort, wo wir auf den aus Richtung Eisenbahn kommenden Feldweg treffen und eine weitere Bank erblicken, biegen wir nach links in den hohlwegartig wirkenden Pfad ein. Er führt uns bergan.

Am Kupferberg

Auch hier gibt es Bänke, die einen Rückblick in Richtung Röseberg und „Itelsbreite“ gestatten. An der nächsten Gabelung gehen wir nicht nach links, sondern biegen nach rechts auf den zwischen den Feldern entlang führenden Weg ab, der uns weiter nach oben bringt, bis wir an der Ecke vom Hundeplatz auf den vom „Mordwäldchen“ her kommenden Weg treffen und nun nach links auf den „Rain“ einbiegen, auch dies ein ausgezeichnet gepflegter Weg oberhalb der Ellricher Straße mit mehreren Sitzmöglichkeiten und wundervollen Blicken hinüber zu den Harzbergen, von denen der Staufenberg markant herüberschaut. Aber auch die „Wendeleiche“ und der „Rote Schuß“ sind gut auszumachen.

„Rain“ ist noch gut nachvollziehbar, „Heide“ hingegen nicht. So aber wird der nun folgende Geländestrich noch gern genannt. Früher stand hier auch massenhaft Erika, und Schafe sowie regelmäßiges Mähen sorgten dafür, dass es auch so blieb. Längst schon ist die „Heide“ nun einem etwas undefinierbaren Wald gewichen, der uns aber immerhin – dank tätiger Mitwirkung einiger emsiger Ortsbewohner – den einen oder anderen Ausblick gönnt.

Am Kupferberg

Zum Beispiel diesen hier. Der Weg beschreibt eine leichte Linkskurve, und dort, wo wir das Schild „Naturschutzgebiet“ erblicken und rechter Hand betrachten können, was die Niedersächsischen Landesforsten darunter verstehen (Abhacken und liegen lassen), steigen wir den Stufenweg hinab zu Bettens Wiese. Hier könnten wir uns eine kleine Pause gönnen, wollen aber weiter entlang der Wieda wandeln. Der Weg, den wir nun benutzen, ist der „Magister-Eckstorm-Weg“, benannt nach dem früheren Leiter der Walkenrieder Klosterschule, einer immerhin über 100 Jahre blühenden Einrichtung nach Ende des eigentlichen Klosterbetriebes. Auch dieser Weg ist gut in Schuss und gönnt uns kurz vor dem Erreichen des Zieles noch einen Top-Blick auf den „Hohen Chor“ unserer einstigen Klosterkirche. Derzeit (Herbst 2012) muss man etwas tricksen, um keine Gerüste mit auf die Platte zu bannen, denn ganz offensichtlich muss man derzeit den 1976 ff. verwendeten falschen Mörtel wieder aus den Klosterfugen kratzen. Das stört die vor sich hin plätschernde Wieda allerdings nur wenig, und wir schließen uns an und überqueren am Aufschluss des Kupferschiefers (auch Fundort des Fisches „Paläoniscus Freieslebeni“) am Kindergarten das Wasser, biegen nach links ein und haben unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Dort lädt die wunderbare Sitzgruppe der „Walkenrieder“ zu einer kleinen Schlussrast ein und ermöglicht einerseits Blicke zum Jagdschloss, aber auch kopfschüttelndes Notieren der abgebauten Klostermauer, die hoffentlich bald wieder aufgemauert werden wird.

Fazit: Prima Weg, viele Sitzmöglichkeiten, schöne Ausblicke und nicht allzu anstrengend. Verlaufen kann man sich eigentlich auch nicht. Also: Auf geht’s!

Am Kupferberg

Hier zu sehen: Der „Hohe Chor“ der Klosterkirche. Das hochgotische Polygon entstand als neue Lösung, nachdem der zisterzienser-übliche gerade Chorschluss baufällig war. Die Grundwässer der Wieda hatten die gipsgemörtelten Fundamente ausgespült. Der Abbruch des „Hohen Chors“ durch den Landkreis Osterode am Harz löste anfangs der siebziger Jahre einen Proteststurm aus, der zum Wiederaufbau nötigte.

Am Kupferberg

Zur Schlussrast lädt die Sitzgruppe am Klosterparkplatz ein. Wer hier Platz nimmt, hat den Blick auf Kloster und Jagdschloss gratis obendrauf (oder neudeutsch: „on top“).

Am Kupferberg

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..