Der Walkenrieder Verein für Heimatgeschichte hat vor einiger Zeit mittels Vortrag, Ausstellung und Buch an die Geschichte der ehemaligen Walkenrieder Seifenfabrik Genzel erinnert und ist damit auf eine sehr gute Resonanz gestoßen. Danach haben etliche Walkenrieder Bürgerinnen und Bürger in ihren Kellern und auf ihren Dachböden gegraben und dem Verein weitere Erinnerungsstücke übergeben: Seifen, Verpackungen, Bilder…
Wolfgang Pfeifer aus Walkenried überbrachte dem Geschichtsverein kürzlich eine Reihe von – laienhaft ausgedrückt – Druckplatten, die bei Genzel zur Bedruckung von Verpackungen und anderen Dingen verwendet wurden. Mit Hilfe von Andreas Friese aus Ellrich, einem begnadeten Experten für alte Drucktechnik, konnten diese Platten wieder zum Leben erweckt werden. Einige der Abdrucke, darunter eine sehr bemerkenswerte „Ehrentafel“ der wohl besten Verkäufer der Jahre 1954/55, wird anschließend widergegeben.
Den Anfang macht das „Zentrifugen-, Nähmaschinen- und Fahrradöl“. Zentrifugen waren und sind ein wichtiger Bestandteil landwirtschaftlicher Milchproduktion. Genzel belieferte in großem Stil gerade Landwirte.
Als nächstes EGE, ein Einweich-, Spül- und Waschmittel. Aus den vorhandenen Prospekten geht dieses Produkt eigentlich nicht hervor. Es war aber offensichtlich universell für alle Schritte des damaligen Waschvorgangs verwendbar. Über die Namensgebung können wir nur rätseln: E für Elise? Oder für Einweichen?
GENWA ist da schon bekannter. Hier besitzen wir auch noch Original-Verpackungen. Die glückliche Hausfrau hängt gerade Wäsche auf und freut sich, dass GENWA selbsttätig ist. Was immer das auch bedeuten mag! Aber heutige Werbung ist zumeist auch nur eine Verschleierung der Tatsachen.
Die Zahnpasta war nicht selbsttätig. Aber sie war, wie der Text beschreibt, gut gegen Zahnstein und „Paradentose“. Bedruckt hat die Verpackungen die Firma Giesecke in Bad Lauterberg.
Zum guten Schluss die besagte Ehrentafel zum Knobeln. Zwei Walkenrieder sind auf alle Fälle dabei.
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