(von Ruth Monicke)
Seit Monaten erlebt die Samtgemeinde Walkenried ein Possenspiel der besonderen Art, um den dilettantisch zustande gekommenen Wahltermin eines neuen Bürgermeisters. An Bewerbern für eine Kandidatur mangelt es nicht. Der lukrative Einstieg ist natürlich verlockend. Die Amtszeit in absehbarer Zeit beendet. Also, eine längere Dauer für die Verantwortlichkeit gegenüber der Einwohnerschaft ist für den Kandidaten nicht zu befürchten. Auch die hohe Dotierung bleibt nach dem kurzen Intermezzo als Bürgermeister erhalten.
Und nun fragen sich die Einwohner zu Recht, wie will der Kandidat (vorausgesetzt er / sie würde gewählt), die Geschicke der Samtgemeinde in die Hand nehmen, von dessen Struktur und maroden Verhältnissen er Null- Ahnung hat? Wie sollen auf Augenhöhe mit Bad Sachsa tragbare Fusionsverhandlungen geführt werden, die bald beendet sein müssen? Das heißt, aus der eh schon dünnen Personaldecke werden Kräfte zur Unterstützung des neuen Bürgermeisters abgezogen. Sachbearbeiter in der Rolle der Souffleuse? Und danach? Ein Posten in der Verwaltung wird sich dann schon finden? Bombig vergütet versteht sich, das steht dem kurzfristigen Amtsinhaber auch zu. Ist natürlich den langjährigen Angestellten gegenüber ungerecht, aber Gesetz ist Gesetz. Welche Kriterien sind für einen hauptamtlichen Bürgermeister eigentlich vorgegeben, die den Nachweis der Befähigung erbringen? Denn auf die übliche Ausschreibung wird leider bei einem Bürgermeister verzichtet.
Wen wundert es also, dass sich der Kreis der Kandidaten erweitert hat. Klar, für einen zeitlich begrenzten Spitzenposten, ohne jegliches Risiko, lässt es sich leicht den Hut in den Ring werfen. Aber keiner hat sich uns, dem Wähler vorgestellt, keiner hat sich bisher dazu geäußert, wie er sich die Zukunft der Samtgemeinde denkt. Ja, was erwarten eigentlich die Kandidaten von uns Wählern, sieht man uns nur als Mehrheitsbeschaffer an der Lostrommel?
Diesem Spuk hat Dieter Haberlandt nun ein Ende bereitet. Er stellt sich selbst als Kandidat. Und wer ihn kennt, der weiß: dass ist keine Kandidatur eines Postenjägers. Ihm ist es viel zu ernst und es geht ihm um die Sache. Dieter Haberlandt ist nicht nur kompetent, er ist tüchtig und mit allen Dingen der Samtgemeinde bestens vertraut. Er hat Sachkenntnis, hat die Fusionsverhandlungen mit Bad Sachsa fortgeführt und ist von seinen Verhandlungspartnern anerkannt. Dass die Eigenentschuldung nie machbar war, das wusste er als Kämmerer immer. Und so wird Haberlandt alles dafür tun, dass die Samtgemeinde mit den bestmöglichen Optionen eine Basis mit Bad Sachsa findet.
Einen Bürgermeister müssen wir am 20 Januar wählen, nicht zur Wahl gehen hieße, alles dem Zufall zu überlassen.
Ruth Monicke
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Pingback: Leserbriefe zur Wahl: Kandidaten ohne Gestaltungsspielraum « Walkenrieder Nachrichten - 7. Januar 2013