Seit einigen Wochen steht der verblüffte Kunde auf dem Bahnhof Walkenried sehr oft zwar nicht vor verschlossener Tür, aber vor verschlossener Jalousie: Der personenbediente Fahrkartenverkauf fällt mal wieder aus! Grund für die Misere, die noch dazu nicht regelmäßig auftritt, sondern mal früh, mal spät, mal wochentags, mal am Wochenende, also völlig unkalkulierbar, ist, dass die Deutsche Bahn Netz den Arbeitsplatz des Fahrdienstleiters in Walkenried, welcher zugleich Fahrkarten verkauft, derzeit mit Personal besetzt, welches schlicht und ergreifend nicht in die Bedienung des Terminals eingewiesen ist. Nicht nur Fahrkarten bekommt man nicht, auch Auskünfte sind nicht zu erhalten, selbst die simpelsten nicht, da die Jalousie ja während der ganzen Schicht des nicht sachkundigen Mitarbeiters unten bleibt. Den Kunden bleibt natürlich der Blechkollege vor der Tür, der auch sehr viel kann, aber leider völlig ungeschützt im Freien steht.
Das Verhalten der Deutschen Bahn ist nicht nur eine grobe Missachtung des Dienstes am Kunden, sondern auch vertragswidrig, denn noch gehört Walkenried zu den Fahrkartenausgaben, welche regelmäßig ihre Dienste anzubieten hat. Offensichtlich braucht die Deutsche Bahn wirklich jeden Cent für „Stuttgart 21″ – inzwischen reicht es nicht einmal mehr für ein paar Stunden Einweisung für die Handhabung des Fahrkartencomputers…
Die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ hat sich heute an die Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover gewandt und auf dieses ganz offensichtlich vertragswidrige Verhalten der Bahn hingewiesen.
Der Artikel ist aus meiner Sicht eine schlichte Übertreibung. Die Schalterschliessungen sind zwar bedauerlich, muss aber nicht in dieser Art und Weise dramatisiert werden. Ich für mein Person wurde jedenfalls immer zuvorkommend und zu meiner Zufriedenheit bedient.
Auch ein Herr Reinboth ist nicht allwissend! Nur die Mitgliedschaft bzw. der Vorsitz in der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ allein, beweist noch nicht, von der Deutschen Bahn AG Ahnung zu haben. Mit so einem sinnlos und schlecht verfassten Artikel werden die gut geschulten Mitarbeiter, die in der Fahrkartenausgabe Walkenried regelmäßig ihren Dienst verrichten, schlecht gemacht. Bevor man sich das Recht heraus nimmt, so schlecht über die Mitarbeiter der Fahrkartenausgabe in Walkenried zuschreiben, sollte Herr Reinboth sich doch mal über die waren Gründe informieren. Auch ein blocken der Kommentare wird nicht helfen, Herr Reinboth die Wahrheit kommt eh ans Licht.
Sehr geehrter Herr/Sehr geehrte Frau J.E.,
leider schreiben Sie anonym, was es schwer macht, darauf zu reagieren. Unterdrückt wird bei uns nichts, wie Sie sehen. Warum auch? Ich weiß, was ich sehe und schreibe. Es ist eine Unverschämtheit, die Fahrkartenausgabe unangekündigt und ohne System zu schließen, gerade weil viele Leute von weiter her kommen, um sich dort bedienen zu lassen. Das passt übrigens in das Gesamtbild: Letztes Jahr war aus Anlass des Wechsels des Terminals die Ausgabe über mehrere Wochen geschlossen, nun ist sie immer mal wieder zu. Verlässlichkeit sieht anders aus, und die ist wichtig.
Den „wahren Grund“ habe ich genannt. Die Bahn setzt nicht geschulte Mitarbeiter ein. DB Netz ist bekannt, dass in Walkenried Fahrkarten verkauft werden, und schickt jemanden ins Rennen, der es nicht kann.
Welche andere Wahrheit soll denn nun ans Licht kommen? Mich erreichen jedenfalls zahlreiche Zuschriften und Anrufe, die genau das bestätigen, was ich geschrieben habe: Man kommt zum Bahnhof und es ist zu. Niemand bedauert dies übrigens mehr als ich, denn ich kämpfe nun schon seit 20 und mehr Jahren darum, dass es besser und nicht schlechter wird.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Reinboth
…
Das ist doch alles nur Polemik und Hetze. Was hat die Walkenrieder Fahrkarte mit „Stuttgard 21 “ zu tun. Alles nur Stimmungsmache. Das führt noch dazu das wir gar keine Fahrkarte mehr in der Gegend haben. Bei uns in Bad Sachsa ist es diesbezüglich schon zappenduster. Solange der Autor aber über das erscheinen dieses Kommentars entscheidet wird dieser Kommentar sowieso nicht veröffentlicht.
Sehr geehrter Herr Schmidt/sehr geehrte Frau Schmidt,
Polemik und Hetze ist es nicht, nur schlechter Service. Unsere örtliche Fahrkartenausgabe war im letzten Jahr über Wochen zu und ist nun schon seit Wochen immer mal wieder zu. Als Kunde der Bahn und als jemand, der sich seit mehr als 20 Jahren für unsere Strecke einsetzt, nehme ich mir daher das Recht heraus, diesen Zustand zu kritisieren, der im übrigen auch vertragswidrig ist, denn eine geöffnete Walkenrieder Fahrkartenausgabe ist Bestandteil des Vertrages mit der LNVG, nicht eine manchmal geschlossene.
Über das, was „Stuttgart 21“ noch auslösen wird bei der Bahn, werden wir uns alle noch wundern. Der Vorstand jedenfalls wird die Mehrkosten umlegen, in Form steigender Preise (auch für die Infrastruktur), schlechterer Leistungen und so weiter. Das wird ja nun sogar schon von Herrn Ramsauer bestätigt…
Dass die übrigen Mitarbeiter einen sehr guten Service bieten, wird meinerseits nicht bestritten. Gerade deswegen ist es eben ärgerlich, wenn man im Vertrauen auf diesen zum Bahnhof kommt und der Schalter ist zu.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Reinboth
Mit Erstaunen lese ich hier, dass man Herrn Reinboth Unkenntnis und Übertreibung vorwirft. Es hat sich hier wohl noch nie jemand mit soviel Kompetenz für die Erhaltung und das Funktionieren der Südharzstrecke eingesetzt, wie es Herr Reinboth schon seit Jahren tut. Wer ihm aber Sachverstand abspricht, dafür beabsichtigte Hetze anführt, der möge doch bitte offen mit seinem Namen dazu stehen.
Ruth Monicke
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch der nachfolgende E-Mail-Verkehr ergänzt:
Gesendet: Donnerstag, 28. Februar 2013 17:48
Von: Reinboth, Michael
An: Ebinger, Joachim (LNVG)
Betreff: Fahrkartenkauf am Bahnhof Walkenried ist Glückssache
Sehr geehrter Herr Ebinger,
ich bitte Sie herzlich, nachfolgende Information an die zuständige Stelle bei der LNVG weiterzugeben, falls Sie es, wie ich vermute, nicht selbst sind:
Seit Januar ist der Erwerb von Fahrkarten am Bahnhof Walkenried zur reinen Glückssache geworden. Mal ist der Schalter vormittags zu, mal nachmittags, mal wochentags, mal am Wochenende. Grund ist, dass DB Netz – u.E. vertragswidrig – Personla einsetzt, welches des Verkaufs nicht kundig ist (Kräfte u.a. aus der Region Cottbus zugewiesen). Einfachste und billigste Lösung für die DB: Immer dann, wenn der/die Betreffende Dienst hat, wird die Jalousie geschlossen und der Schalter bleibt zu.
Das ist unzumutbar. Noch ärgerlicher ist die Klammheimlichkeit, mit der dies geschieht. Wir haben im Südharz jede Menge Stellwerke, die ohne Fahrkartenverkauf zu bedienen sind, aber ausgerechnet in Walkenried wird nun Personal gebracht, welches nicht eingewiesen ist.
Ein Armutszeugnis für die Bahn, aber für die LNVG aufgrund des bestehenden Vertrages mit der DB zum Harz-Weser-Netz doch wohl Grund zum Handeln.
Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Reinboth
Gesendet: Freitag, 15. März 2013 um 10:58 Uhr
Von: Herrmann, Katrin (LNVG)
An: Reinboth, Michael
Cc: Ebinger, Joachim (LNVG)
Betreff: WG: Fahrkartenkauf am Bahnhof Walkenried ist Glückssache
Sehr geehrter Herr Reinboth,
vielen Dank für Ihre Nachricht, mit der Sie Ihren Unmut zur derzeitigen Qualität des personenbedienten Verkaufs von Fahrscheinen am Bahnhof Walkenried deutlich zum Ausdruck bringen.
Nach Rücksprache mit unserem Vertragspartner DB Regio AG müssen wir dies – Stand heute – leider so bestätigen, allerdings können wir Ihnen erfreulicherweise auch mitteilen, dass der seit Ende Dezember 2012 krankheitsbedingt fehlende Mitarbeiter ab kommenden Montag wieder gesund und somit wie gewohnt für seine Fahrgäste da sein wird.
Um derart dürftige Krankheitsvertretungen künftig zu vermeiden, sind DB Vertrieb und DB Netz von DB Regio aufgefordert worden, ein geeignetes Rückfallkonzept zu erarbeiten. Hierbei geht es nicht ausschließlich darum, qualifiziertes Personal einzusetzen, sondern für den Kunden möglicherweise eingeschränkte, aber zumindest verlässliche Verkaufszeiten festzulegen und diese auf geeignete Weise zu kommunizieren.
Wir bedanken uns nochmals für Ihren Hinweis und verbleiben
mit freundlichen Grüßen,
i. A. Katrin Herrmann