(von Ruth Monicke)
Aufgrund der starken Nachfrage nach dem vergriffenem Heft „Grenzgeschichten aus dem Südharz“, ist zwischen Ellrich und Walkenried vereinbart worden, eine erweiterte Neuauflage vorzubereiten. Zu den „Grenzgeschichten“, die hauptsächlich die Tage der Grenzöffnung beschreiben, werden jetzt Berichte, persönliche Erlebnisse und Bilder aus der Folgezeit nach der Grenzöffnung gesucht. Diese werden als Teil II dem ersten Heft hinzugefügt. Zum Beispiel, welches unvergessene oder prägende Ereignis Sie in den vergangenen Jahren am meisten berührt hat. Schreiben Sie es nieder, wir freuen uns über jeden schriftlichen Beitrag.
Im nächsten Jahr vollenden wir das Vierteljahrhundert nach der Grenzöffnung. Für uns im Grenzbereich, ob in Ost oder West, dürfte die Nacht des 11. November 1989, wohl mit zu den wichtigsten und emotionalsten Ereignissen in unserem Leben zählen. Zur unbändigen Freude, der euphorischen Aufbruchsstimmung, kam aber auch bald die Erkenntnis, dass nach 44 Jahren der Trennung, zwar die gleiche Sprache gesprochen wird, der Alltag aber in unterschiedlichen Lebensstrukturen verläuft. Das machte das Miteinander nicht immer einfach. Ehemalige Kinderfreunde waren Erwachsene geworden und Verwandte oft nur durch Erzählungen ein Begriff. Die lange Zeit unüberwindliche Grenze hatte ihren Tribut gefordert. Die Umwälzung im Grenzbereich, noch vor der Einheit, kam nicht nur für die Menschen plötzlich, auch die Kommunen hatten enorme Aufgaben zu lösen. Was mit viel Hoffnung und ungeduldiger Erwartung begonnen, brachte auch Veränderungen und zerplatzte Träume mit sich.
Die Anerkennung und der Respekt gegenüber des Anderen, die Gemeinsamkeit und das gelebte Miteinander – ist ein mühsamer Prozess der seine Zeit braucht. Wie alles von den Menschen bewältigt wurde, ist es wert festgehalten zu werden. Nicht nur für uns, auch für die kommenden Generationen, die nie vom Kalten Krieg gehört, die nie die Grenze quer durch Deutschland gesehen haben.
Schreiben Sie es auf und schicken Sie uns Ihre Geschichte.
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