Bei anfangs schönem Wetter am Himmelfahrtstag lohnte sich ein Spaziergang rund um Walkenried auch dann, wenn man keinen Bollerwagen mit Bier hinter sich her ziehen konnte.
Apropos Bollerwagen: Die Beseitigung der Hinterlassenschaften einer lautstarken Vatertagsfeier auf der Sachsenburg benötigte heute drei große Plastikbeutel. Alles, aber auch alles blieb dort zurück. Kennen Sie eigentlich die sinnloseste Erfindung der Neuzeit? Es ist der Einweggrill… Volle Dosen hintragen oder fahren gelingt noch, das Leergut mit zurücknehmen ist dann schon zuviel verlangt. Oder, um einen bösen Witz etwas abzuwandeln: Der liebe Gott hat dem Mann einen großen Schlund gegeben und ein großes Gehirn, aber leider nicht die Fähigkeit, beides gleichzeitig zu nutzen.
Doch zurück zur Natur. Einer Parklandschaft gleicht zur Zeit die Wald- oder Spatenbornwiese.
Das Schönste am Wald sind die Wiesen. Für Walkenried gilt das allemal. Die verschiedenen Grüntöne fallen ins Auge. Bald werden auch die Kühe wieder da sein. Der hohe Siloturm der Kutzhütte verbirgt sich hinter den Kiefern… Weiter übers Drehkreuz in den Sachsenstein und auf dem Karstwanderweg in Richtung Helbinghütte, wo ein kleines Zwergloch inzwischen zu autobahnähnlichen Umleitungen auf Waldwegen geführt hat – durchaus sehenswert! Wir leben eben mit dem Gipskarst und all seinen Überraschungen. Die beiden Zwerglöcher „Zwergenkirche“ und „Zwergensakristei“ zeigten sich in bestem Licht und somit von ihrer besten Seite. Noch einmal sei’s gesagt: So etwas gibt es in Deutschland und Europa nur bei uns in Walkenried!
Zur Abwechslung wird mal die „Sakristei“ abgelichtet. Die Kirche hatten wir ja schon mal. Direkt am Wege befindet sich übrigens ein drittes Zwergloch, und, wie gesagt, Nummer vier hat sich an der Helbinghütte bemerkbar gemacht.
Blick zum baldigen Hauptort der Kommune… Der Triebwagen hat sich erfolgreich an der Saufgruppe auf der Sachsenburg vorbeigemogelt. Er wurde johlend begrüßt, aber nicht beworfen. Wie den Nachrichten zu entnehmen war, ist dies einem ähnlichen Zug in Salzgitter ja nicht gelungen, er musste vor einer Trinkerhorde anhalten, die die Gleise blockierte. Aber hier bei uns ein doch recht netter Anblick. Es handelt sich übrigens um den 10.03-Zug nach Bodenfelde. Mit Anschluss in das Ruhrgebiet!
Über die Spatenbornwiese zurück in Richtung SÜBA zum Anglerheim. Auch in dieser Richtung bietet das Frühjahr eine ganze Menge.
Also, wenn das Wetter hält, auf zu Mutter Natur. Denn eigentlich ist man doch froh, dass der lange Winter endlich vorüber ist. Wie schrieb einst Hoffmann von Fallersleben: „Nach diesen trüben Tagen wie ist so hell das Feld, zeriss’ne Wolken tragen die Trauer aus der Welt“.
Der Wonnemonat Mai ist sicherlich der schönste Monat. Herzlichen Dank für den Bericht.
Wilfrid.