Der Verein für Heimatgeschichte führt seine Schriftenreihe weiter fort. Soeben ist – immerhin schon als Nummer 40 – die „Chronik der Gipsindustrie in Walkenried und Neuhof“ aus der Feder von Fritz Reinboth erschienen. Reinboth konnte hierbei auf Materialien des Vereinsarchivs, der Firma Formula sowie Reinhard Kohrs und Walther Reinboth senior zurückgreifen und hat auf rund 60 Seiten in knapper, aber reich bebildeter Form die Geschichte dieses für Walkenried und Neuhof wie für den gesamten Südharz prägenden Wirtschaftszweig nachgezeichnet.
Für 1705 findet sich ein erster Hinweis auf das Brechen und Brennen von Gips in Neuhof, für 1750 dann auch in Walkenried. Über handwerkliche Betriebsstrukturen und Familienbetriebe wie Albrecht Meier, später Fritz Rode, Burchard, Heinz und Erich Börgardts führte der Konzentrationsprozess zunächst zur Stilllegung mehrerer Werke und Zusammenführung aller Tätigkeiten auf der „Kutzhütte“ und dann zum Übergang dieses Betriebes an einen multinational agierenden Weltkonzern. Deutlich rückläufige Arbeitsplatzzahlen gehen dabei mit einer stetigen Ausweitung der Produktion mit immer neuen Steinbrüchen einher. Grundlage der Betriebe war, ist und bleibt – mit vielerlei durchaus negativen Begleiterscheinungen – der Südharzer Gips. Reinboth ist allen Spuren nachgegangen und dokumentiert den längst vergessenen Ewaldschen Gipsofen am Neuhofer Priesterstein ebenso wie die „Südharzer Baustoffwerke“ (die SÜBA) und weithin erfolglose Versuche, auch den Höllstein in einen Steinbruch zu verwandeln. Auch der „Culemeyer“ findet seinen Platz. So ist eine lebendige, nicht nur für ehemalige und heutige Mitarbeiter der Gipsindustrie lesenswerte Chronik entstanden, die zum Preis von 5,00 € im Vereinsarchiv, bei der Postagentur und in Veras Kiosk zu erwerben ist.
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