In der vergangenen Woche hatte ich die Möglichkeit, mit dem Zisterzienserkloster Lehnin eine der „Enkeltöchter“ unseres Walkenrieder Zisterzienserklosters zu besuchen. Das Kloster Walkenried wurde bekanntlich Im Jahr 1127 durch Adelheid von Walkenried gestiftet und brachte selbst bereits im Jahr 1141 das Kloster Sittichenbach in Eisleben als Tochtergründung hervor. Nachdem Otto I. von Brandenburg im Jahr 1180 in Lehnin das erste Kloster in der Mark Brandenburg stiftete, zogen 1183 die ersten zwölf Mönche unter ihrem (später dort ermordeten) Abt Siebold aus Sittichenbach in Lehnin ein. Wie auch das Walkenrieder Kloster wurde das Lehniner Zisterzienserkloster nach der Reformation eine evangelische Einrichtung, die heute die evangelische Kirchgemeinde des gleichnamigen Ortes sowie mehrere diakonische Einrichtungen, darunter eine Klinik für Innere Medizin, eine Pflegeschule und ein Seniorenheim, beherbergt.
Auf dem Lehniner Klostergelände befindet sich darüber hinaus ein äußerst besuchenswertes Zisterziensermuseum, welches sich neben der Gründungsgeschichte des Klosters auch mit der Frage auseinandersetzt, wie das Motto der Zisterzienser – „Ora et labora“ (Bete und arbeite) – durch die heutige diakonische Arbeit fortgeführt wird. Persönlich kann ich jedem Brandenburg-Besucher aus Walkenried und Umgebung einen Besuch des Walkenrieder „Enkelklosters“ nur empfehlen – und möchte diese Empfehlung mit einigen Aufnahmen des Klostergeländes und des Museums unterstreichen.

Die – im Gegensatz zum Kloster Walkenried – noch erhaltene Kirche des Klosters Lehnin, in der heute die evangelische Kirchgemeinde residiert.

Dieser in den Boden der Klosterkirche eingelassene, verkieselte Eichenblock erinnert an die Gründungslegende des Klosters: Eine Traumerscheinung, die Otto I. unter einer Eiche ereilte.

Erst kürzlich wurde im Rahmen von Restaurierungsarbeiten entdeckt, dass die Decke der Kirche einst kunstvoll bemalt gewesen ist. Ob es derartige Verzierungen wohl auch im Kloster Walkenried gegeben hat?

Alle zisterziensischen Klosteranlagen zeichnen sich durch auffällig geformte Steine aus, wie sie hier im Klostermuseum von Lehnin ausgestellt werden.
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