Erinnern Sie sich vielleicht noch? Vor mehr als einem Jahr haben Aktive des Vereins „Wir Walkenrieder“ mit Bettlaken auf die künftige Abbausituation im Bereich Röseberg-Ost aufmerksam gemacht. Die Firma Saint Gobain hat darauf reagiert und infomiert die Bürger des Klosterortes u.a. mit „Natürlich Gips“ über Planungen und andere Themen – was am ortsnahen Abbau zwar nichts ändert, aber hier und da schon mal zu Kompromissen verhilft. Aber nicht nur der Röseberg steht im Fokus, sondern auch im Nachbarkreis Nordhausen gibt es intensive Debatten um neue Abbaustandorte – auch anderer Unternehmen aus der Branche. Gips hört eben nicht an der Landesgrenze auf. In Rüdigsdorf haben sich Gegner des Gipsabbaus nun etwas Besonderes einfallen lassen und das längste Demonstrationsbanner Deutschlands aufgehängt (welches inzwischen leider schon wieder zerstört wurde).
Der Intiator der Aktion, Christian Marx, hat außerdem eine Online-Petition gestartet:
Die Rüdigsdorfer Schweiz ist das wichtigste und sensibelste Naturschutzgebiet des Südharzes. Zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten sind hier heimisch. Zudem stellt die Gipskarstlandschaft die Grundlage für überregionalen Tourismus mit dem Karstwanderweg und als Teil des Geo-Parks dar. Seit Jahrzehnten wird diese Landschaft durch Gipsabbau systematisch zerstört.
Erneut sind Erkundungsbohrungen zur weiteren Erschließung von Gipsabbauflächen geplant. Das Gebiet gehört zu dem speziellen EU-Schutzgebiet FFH (Flora-Fauna-Habitat), ist aber vom Land nicht als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Gemäß Bergrecht gibt es dann für den folgenden Abbau kaum noch Versagungsgründe. Mit REA-Gips aus der Rauchgasentschwefelung stehen zudem Alternativen zur Gipsgewinnung zur Verfügung. Die Landesregierung läßt die Kommunen und die Menschen der Region bei ihrem Widerstand gegen die Gipsindustrie bisher im Regen stehen.
Auch Pläne für ein Pumpspeicherwerk im Südharz würden einen weiteren erheblichen Eingriff in diese ökologisch sensible Region darstellen, welches unwiederbringliche Gipskarst-Landschaften zerstört, zumal diese für ein solches Projekt ungeeignet sind. Wir fordern daher Maßnahmen zur Beendigung der weiteren Zerstörung der einmaligen Südharzer Karstlandschaft, insbesondere die Einrichtung eines Raumordnungsverfahrens und die Einrichtung von Naturschutzgebieten.
Wer die Petition unterzeichnen möchte, kann dies auf dieser Webseite tun.
Tja, da geht das, daß sich die Bürger wehren. Auch, wenn sie vielleicht keine Chance haben – aber sie versuchen es. Davon kann man hier nur träumen. Hier scheint es ja niemanden zu interessieren, hat man den Eindruck.
Viele Grüße!
Ich kann alle interessierten Walkenrieder einladen, sich über unsere Facebookseite mit uns zu vernetzen:
https://www.facebook.com/pages/S%C3%BCdharzer-Gipskarstlandschaft-Stopp-Landschaftszerst%C3%B6rung/1419581414940755
Letzlich betrifft es die ganze Region und gemeinsam ist man stärker!