Lange habe ich über einer passenden Überschrift gegrübelt, nachdem ich Chizuko und Wolfgang Nitz sowie ihre beiden Töchter im Klosterhof besucht und mit ihnen über den Gasthof, die japanische Küche, Walkenried sowie Kloster und Umgebung gesprochen hatte.
Aber ich denke mal, die jetzt gewählte trifft es. Wolfgang Nitz, Historiker und emeritierter Professor, hat 33 Jahre seines Berufslebens in Japan verbracht, hat den Klosterort vor sieben Jahren kennen gelernt und ist ein wirklicher Freund Walkenrieds geworden. Auch seine Frau und seine Töchter gehören inzwischen, obwohl zuvor in einer ganz anderen Welt daheim (Kobe ist eine für japanische Verhältnisse kleine Millionenstadt…), zur Fangemeinde und fühlen sich im Südharz wohl.
So wohl, dass sie nach Erwerb und Herrichtung des Klosterhofs vor wenigen Tagen ein japanisches Restaurant und Café eröffnet haben. Hierzu musste die Küche des alten Gasthauses komplett erneuert werden. Doch Wolfgang Nitz hat noch mehr Pläne: Er möchte gern den alten Saal des Klosterhofs, vielen Walkenriedern als Kino und Ort der Tanzstunden in guter Erinnerung, wieder als solchen erleb- und nutzbar machen und hat auch die Renovierung des „Hospitals“ auf der anderen Straßenseite ins Auge gefasst. Alles nach und nach. Aber wir Walkenrieder können uns glücklich preisen, einen Mann in unserer Mitte zu haben, der sich zwei Gebäude im für uns enorm wichtigen Bereich des Unterklosters vorgenommen hat.

Ein Gebäude mit langer Geschichte: Dieses Gemälde aus dem von Karl Helbing erstellten Rosenblath-Zyklus zeigt das damalige Gasthaus und Hotel Klosterhof in den 1950er Jahren, welches zu diesem Zeitpunkt noch über ein eigenes Kino sowie einen Tanzsaal verfügte.
Das Restaurant und Cafe ist derzeit täglich (außer Dienstag) von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Zur Besonderheit der japanischen Küche zitiere ich Wolfgang Nitz am besten persönlich:
„Die japanische Küche zeichnet sich durch ihre Originalität, Reinheit und Raffinesse aus, die sich in den Jahrhunderten entwickelt hat, in denen das Inselreich von der übrigen Welt abgeschlossen war. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit ist die Japanische Küche 2013 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben worden.“
Das passt doch schon einmal gut zu Walkenried. Doch weiter:
„Grundlage der Japanischen Küche ist der Reis, zu dem verschiedene Zuspeisen gereicht werden. Die Zuspeisen aus z.B. Fleisch, Fisch oder Gemüse werden unter sehr sparsamer Verwendung von Öl und Gewürzen zubereitet. Der Eigengeschmack der stets frischen Zutaten soll möglichst erhalten bleiben. Dies führt zu einem köstlich verfeinerten Geschmack, für den es im Japanischen sogar einen eigenen Begriff gibt, nämlich „umami“. Die in der japanischen Küche verwendeten Zutaten und die Art ihrer Zubereitung werden als Gründe für die hohe Lebenserwartung, es ist die höchste der Welt, angegeben.
Im Klosterhof werden zum Beispiel für die japanischen Speisen ausgesuchte Zutaten wie Kombu aus Südjapan verwendet. Miso für die Misosuppe kommt von einem traditionellen japanischen Hersteller, der nur natürliche Bestandteile und keinerlei Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel verwendet. Die Sojasoße wird in einer kleinen Brauerei in Japan seit über 200 Jahren nach uralten Rezepten natürlich als Bio-Sojasoße von Hand gebraut und kommt völlig frisch und unbehandelt direkt zu uns. Für die Kuchen verwenden wir nur rohen braunen Rohrzucker.
Alles dies trägt dazu bei, dass die Speisen und Kuchen im Klosterhof umami sind und Ihnen köstlich schmecken werden.“
Dem ist nichts hinzuzufügen. Höchstens noch die Internet-Adresse: www.klosterhof-walkenried.de.
Wir wünschen Chizuko und Wolfgang Nitz viel Erfolg.
Möge sich ihre Begeisterung über Walkenried auf hohem Niveau stabilisieren. Alles Gute!
Diskussionen
Trackbacks/Pingbacks
Pingback: Querblick on Tour | Northeim geht los! - 17. April 2015
Pingback: Ein Münchhausen in Walkenried | Walkenrieder Nachrichten - 3. Januar 2022