(von Gisela Gust)
Am Samstag, dem 05.07.2014 hieß es für die Mitglieder des Freundeskreis „Harz“ und zahlreiche Gäste besonders früh aufzustehen, denn bereits um 5.00 Uhr startete der Bus in Richtung Berlin.
Erstes Highlight war der Karl-Foerster-Garten in Potsdam-Bornim. Unter sachkundiger Führung von Dr. Konrad Näser wurde dieser bekannte Staudengarten mit Senkgarten und Steingarten besichtigt. Die Vielzahl und Schönheit der Stauden ließ die Herzen aller Gartenfreunde höher schlagen, und so manches „Must have“ wurde beim Besuch der daneben liegenden Karl-Foerster-Staudengärtnerei erstanden. (Mehr zu Karl Foerster und Dr. Näser am Ende des Berichts) Ein paar hundert Meter Fußweg führten uns dann in den Privatgarten von Dr. Näser. Daß wir mit ca. 40 Personen dort einfielen, ist nicht so ganz ungewöhnlich, denn das Ehepaar Christa und Dr. Konrad Näser, Mitglieder im Freundeskreis „Berlin-Brandenburg“, führt mehrfach im Jahr einen Tag „offener Garten“ durch, beginnend im April mit dem Buschwindröschentag und endend im September mit dem Rudbeckientag.
Was uns aber in diesem Garten erwartete, lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Schon der Gesamteindruck der gepflegten Anlage war überwältigend. Von hohen Stauden über unzählige Fuchsien bis zu den kleinsten Bodendeckern, die kein Fleckchen Erde frei ließen, zeugte alles von der Liebe und dem Wissen der beiden 80-jährigen, die die Pflege ohne fremde Hilfe bewältigen. Diese beiden sympathischen Menschen leben für ihren und mit ihrem Garten.
Eine Fahrt mit Fuchsienfreunden kann aber nicht enden ohne den Besuch einer Ausstellung oder Fuchsiengärtnerei. Und so war zur Mittagszeit der Besuch der Fuchsiengärtnerei Schlestein in Wandlitz / Ortsteil Basdorf eingeplant, wo in jedem Juli die „Fuchsienparty“ stattfindet. Neben dem leiblichen Wohl mit Kaffee und Kuchen und Gegrilltem sowie Tombola konnte man bei Livemusik durch die Gewächshäuser wandern oder auf zahlreichen schattigen Plätzen das Geschehen beobachten. Wundert es irgendjemanden, dass die längste Verweildauer das Fuchsienhaus in Anspruch nahm? Und so wurde am Ende auch das letzte Plätzchen des Kofferraumes im Bus mit den erworbenen „Stauden, Fuchsien und mehr“ gefüllt, als wir um 17.00 Uhr den langen Heimweg antraten.
Dieser Tag mit seinen vielen schönen Eindrücken wird sicher lange in Erinnerung bleiben, auch durch den Anblick der Schönheiten im eigenen Garten, mitgebracht aus der Staudengärtnerei, Näsers Garten und der Fuchsiengärtnerei.
Karl Foerster (Kurzfassung)
Karl Foerster wurde 1874 in Berlin geboren und starb 1970 in Potsdam-Bornim. Seine 1903 in Berlin-Westend gegründete Staudengärtnerei siedelte er 1910-11 nach Potsdam-Bornim an den heutigen Standort um. Dort verwandelte er ein ca. 5.000 qm großes Ackergelände zu einem „Gartenreich“ mit dem heute berühmten Senkgarten, Steingarten, Herbstbeet und Frühlingsweg. Karl Foerster wird wegen seiner züchterischen Leistungen auch „Stauden-Papst“ genannt. 1932 kamen erste Foerstersche Phlox.-paniculata-Sorten in den Handel. In der Folge brachte er insbesondere neue Sorten von Rittersporn, Asternund Gräsern heraus. Insgesamt züchtete er etwa 370 Sorten. 1941 wurde u.a. auf seine Anregung hin der öffentliche Schaugarten auf der Potsdamer Freundschaftsinsel eröffnet.
Dr. Konrad Näser (Kurzfassung)
Dr. Konrad Näser (Jg. 1934) war von 1958 bis 1989 langjähriger Mitarbeiter im Foersterschen Staudenbetrieb und hat noch vom Altmeister der Staudenzüchtung direkt gelernt. Nach Karl Foersters Tod im Jahre 1970 leitete er bis 1989 dort die Staudenzüchtung und hat das Sortiment durch eigene Forschungsarbeit ergänzt. 2001 wurde ihm der Wilhelm-Foerster-Preis durch den URANIA-Verein verliehen, einer Stiftung, die diesen Preis an Wissenschaftler und Wissenschafts-Publizisten im Land Brandenburg verleiht. Für uns „einfache“ oder Hobby-Gärtner schreibt Dr. Näser monatlich Artikel für die Zeitschrift GartenFlora, jedes Mal über eine andere Staude oder „seine Zwiebelchen“ mit den Lebensbedingungen in seinem Garten. Ich erwarte diesen lesenswerten Bericht jeden Monat mit Ungeduld. Eine Abhandlung mit vielen schönen Bildern, veröffentlicht vom Gartenreise-GartenLiteraturBlog, ist im Internet zu finden.
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