(Pressemitteilung des Kulturrevier Harz e.V.)
„Professionelles Theater im Oberharz“, das hat sich der seit 2013 bestehende Verein auf die Fahne geschrieben. Das erreicht dieser vor allem durch das seit 2015 jährlich auf der Waldbühne Benneckenstein ausgetragene Festival THEATERNATUR. Jetzt hat der Verein ein neues Projekt gestartet, welches sich nun an die kleinen und großen Bürger der Oberharzstadt richtet. „Mit der Grundschule Benneckenstein haben wir einen Partner vor Ort gefunden, der uns mit der Umsetzung des vom Land Sachsen-Anhalt geförderten Modellprojekts unterstützen wird,“ erzählt der Kulturrevier Vorsitzende Janek Liebetruth. „Wir möchten uns außerhalb des THEATERNATUR Festivals im Sommer ganzjährig in der Stadt Oberharz und Umgebung auf kultureller, gesellschaftlicher und sozialer Ebene stärker engagieren als bisher.“
Ziel sei es das Verständnis zwischen Jung und Alt zu verbessern und Brücken zu schaffen. Das kann gerade in Zeiten des demographischen Wandels, der sich in den ländlichen Gebieten schneller und intensiver zu vollziehen scheint, ein wichtiger Impuls sein. „Gerade in Hinblick auf das langsam aussterbende traditionelle Vereinsleben in Heimat-, Folklore oder Schützenvereinen soll unsere Initiative die Kommunikation zwischen den Generationen verbessern und die jungen Bürgerinnen und Bürger schon früh für Themen wie Heimatpflege, Brauchtum aber auch für Theaterkultur und Kulturkompetenz interessieren,“ fährt Liebetruth fort.
Dabei ist die Region reich an Brauchtum und kultureller Tradition, die von vielen langjährigen Vereinen, wie der Trachtengruppe Benneckenstein gepflegt werden. Die Gruppe um die Leiterin Anneliese Gottstein ist der zweite Partner im Projekt. „Noch vor 10 Jahren generierte sich der Nachwuchs des Vereins von selbst, es gab Kinder darin und eine Jugendgruppe. 2015 ist das jüngste Mitglied Mitte Dreißig und der Altersdurchschnitt 60 Jahre,“ gibt Gottstein an.
Das ist nicht ungewöhnlich, Heimat und Brauchtum als sinnstiftendes Moment im Leben, überhaupt als Thema, kommt in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen kaum noch vor. „Es hat – wenn es überhaupt noch Thema ist – nur noch den politisch, ideologischen Anstrich des Konservativen oder sogar Nationalsozialistischen,“ unterstreicht die das Projekt leitende Dramaturgin und Theaterpädagogin Annegret Bauer. Die gebürtige Thüringerin plant damit zu brechen und in dem generationsübergreifenden Projekt, mit Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen gemeinsam nach der Bedeutung des Wortes Heimat zu suchen, es zu füllen mit Geschichten und eigenen Ideen. Sich selbst seiner Wurzeln bewusst zu werden und Heimat vom muffigen Geruch zu befreien, Brauchtumspflege neu zu erfinden und auszuprobieren ist Ziel des Projekts.
Wer aus Benneckenstein und Umgebung noch Interesse hat an dem spannenden Projekt mitzumachen und sich über die Generationen hinweg austauschen möchte, kann sich noch bis zum 30.11.2016 an Frau Bauer unter annegret.bauer@theaternatur.de oder dem Verein unter 039457-219813 wenden. Schauspielerische oder andere Vorkenntnisse müssen nicht vorhanden sein. Die Gruppe trifft sich einmal die Woche Freitags für zwei Stunden in Benneckenstein.
Resultat der Arbeit soll dann eine performative Präsentation an einem noch näher zu bestimmenden Ort in Benneckenstein Ende des Jahres 2016 sein. Die Oberharzer dürfen also gespannt sein, was sich Alt und Jung gemeinsam so alles für das Projekt einfallen lassen.
Weitere Informationen und Anfragen an Janek Liebetruth (janek.liebetruth@kulturrevier-harz.de, 0160-93830013) oder Annegret Bauer (annegret.bauer@theaternatur.de, 0177-6949544).
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