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Wir Walkenrieder

Große Sorgen um den Walkenrieder Priorteich


Walkenried hat viele Sehenswürdigkeiten und einige Attraktionen, die wir Ortsbewohner nicht mehr wirklich wahrnehmen, Besucher jedoch sehr schätzen und würdigen. Um zwei dieser Attraktionen ist es derzeit nicht gut bestellt. Da ist einmal der Kurpark Geiersberg, der seit der Schließung des Kiosks vor sich hin dümpelt. Sicher ist die Aussicht von da oben nach wie vor prächtig, und es gibt weiterhin Sitzmöglichkeiten. Auch wird der Rasen gemäht. Aber Minigolf zu spielen oder einen Kaffee zu trinken, das geht seit Monaten nicht mehr – zur Enttäuschung so mancher Familie, die im letzten Sommer im Klosterort weilte.

Priorteich

Noch viel mehr Sorgen bereitet der Priorteich. Das Wachstum der Wasserpflanzen ist – auch klimatisch bedingt – ungebrochen. Das „Auswintern“, also Ablassen des Teiches, damit eben diese Pflanzen erfrieren, funktioniert nicht mehr richtig, da es zum einen nicht mehr so viele Tage mit starkem Frost gibt und zum anderen die Angst besteht, dass man angesichts immer trockenerer Frühjahre den Teich nach dem Ablassen nicht mehr voll bekommt. Das Freihalten des Schwimmbereichs vom Bewuchs ist eine aufwändige Sache. Hinzu kommt, dass eine Badeaufsicht durch die DLRG nicht mehr gestellt werden kann und die Kommune die Kosten für eine solche nicht aufzubringen vermag. Zu allem Überfluss ist der Kiosk schon wieder mehrfach Ziel von Vandalen und Einbrechern geworden. Zu finden ist dort nichts, aber die Sachschäden sind jedes Mal beträchtlich.

Die Gemeinde Walkenried strebt die Umwandlung in eine „offene Badestelle“ an und lässt dies derzeit untersuchen. Die Forstverwaltung legt auf den inmitten des Naturschutzgebietes stattfindenden Badebetrieb nicht allzu viel wert und zeigte sich bisher auch eher sperrig, wenn es um die Beseitigung des Pflanzenbewuchses ging. Natürlich kann sie hierfür auch Gründe nennen.

Runder Tisch Priorteich gefordert

Der Verrein „Wir Walkenrieder“ hat sich in den letzten Jahren um eine Verbesserung der Bedingungen am und um den Teich bemüht. Das Ufer wurde befestigt, der Sand ufernah aufgefüllt, eine Spielanlage für Kinder entstand und nicht zuletzt wurde auch die Drainage des Kiosks verbessert. Entsprechend unruhig ist der Vorsitzende Michael Reinboth: „Der Priorteich ist – ob als reguläres Freibad oder als offene Badestelle – für Walkenried nach wie vor nicht zu ersetzen. Baden und Spielen inmitten unserer herrlichen Natur wird von vielen Leuten trotz aller Unbill sehr geschätzt. Wir werden immer wieder darauf angesprochen, wie es denn weitergehen soll. Eines steht fest: Aufgeben werden wir ihn nicht.“

Angesichts vieler Beteiligter – Untere Naturschutzbehörde, Forstverwaltung, Kommune, Sportfischer-Verein, DLRG, Kioskbetreiber und des eigenen Vereins – fordert Reinboth, noch in diesem Winter einen „Runden Tisch Priorteich“ zu etablieren, um gemeinsam über Probleme und vor allem über Lösungen zu sprechen, die einen zukunftssicheren Badebetrieb ermöglichen. „Wir haben das Gefühl, dass derzeit viel über den Teich und über den jeweils anderen gesprochen wird, der doch etwas tun müsste. In dieser Situation empfiehlt es sich, miteinander nach Lösungen zu suchen. Ich bin mir sicher, dass es diese gibt, wenn die Interessen aller Gruppen einmal ausgelotet worden sind.“ Das wuchernde Kraut wird man, da ist sich Reinboth sicher, umweltverträglich unter Kontrolle bekommen können. „Eine einmalige Attraktion jedenfalls ist es gewiss nicht, da es auch in anderen Walkenrieder Teichen wächst. Also müsste etwas zu machen sein.“

Der Verein wird in nächster Zeit alle Beteiligten anschreiben und um Teilnahme an einem „Runden Tisch Priorteich“ bitten. „Wir reden viel über das Südniedersachsen-Programm, es wird viel Geld in die Hand genommen und an großen Rädern gedreht. Dass unser Landstrich gerade auch wegen kleinerer Sachen gern aufgesucht wird, um die man sich kümmern muss, gerät dabei leider ins Hintertreffen. Nehmen Sie das Herzberger Schloß, welches sträflich vernachlässigt wird, oder nehmen Sie eben unseren Kurpark und unseren Priorteich. Und es gibt noch andere Dinge. Wir müssen hier etwas anschieben, um die Leute, welche demnächst mit dem Elektroauto hier vorfahren, auch davon zu überzeugen, dass man hier auch mal ein paar Tage bleiben kann. Und wir müssen etwas dafür tun, dass unsere Orte auch für junge Familien attraktiv bleiben. Hier sind wir alle gefordert – unser Verein jedenfalls wird tun, was er kann, um den Priorteich zu erhalten.“

Diskussionen

3 Gedanken zu “Große Sorgen um den Walkenrieder Priorteich

  1. Lieber Herr Reinboth,
    ich kenne den Priorteich von Kindesbeinen an . Er war immer ein herrlicher Badeteich , ein Kleinod in der Natur,
    hervorragende Wasserqualität , beliebt bei Jung und Alt. Vor einigen Jahre war es noch möglich an das gegenüberliegende Ufer zu schwimmen, jetzt ist kaum noch die Schwimmzone zu nutzen.
    Der Teich wurde seit Jahren nicht mehr abgelassen , hätte er letzte Woche trocken gelegen, wären bei Temperaturen bis zu -12 Grad ein Großteil der Planzen abgestorben . Scheinbar ist weder der Forst , der Angelverein sowie die Gemeinde daran interessiert den Prioteich als Badegewässer zu erhalten. Viele andere Teiche wurden mit großem finanziellen Aufwand entschlammt, nicht so der Priotteich. Dabei wäre eine Entschlammung der Badestelle durch den Einsatz von Radladern relativ kostengünstig .
    Die Ausweisung des Teiches als Naturbad soll schon seit Jahren geprüft werden , nichts tut sich. Auf Eintritt wird wegen der fehlenden Badeaufsicht verzichtet, obwohl an manchen Sommertagen bis zu 200 Besucher gezählt wurden. Am ca. 20km entfernten Wiesenbecker Teich wird 3 Eur Eintritt + 1,50 Parkgebühr verlangt. Auf den Eintrittskarten steht „Baden auf eigene Gefahr“ , ebenfalls weisen mehrere Schilder am Ufer darauf hin.
    Warum geht das am Priorteich nicht?
    Auch in touristischer Hinsicht könnte ein entkrauteter Teich ein Magnet sein. Nach meiner Meinung stehen hier die Partikularinteressen einiger weniger gegen das Allgemeinwohl. Ich hoffe, dass ihr Vorstoß etwas bewegt.
    Gruß Werner Scholten , Bad Sachsa

    Verfasst von Werner Scholten (05523/953834) | 15. Dezember 2016, 19:58

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