Mit einmaligen und unwiederbringlichen Bildern aus unterirdischen Gruben
(von Rainer Dittmann)
Am Samstag, den 7. Mai, 15:00 Uhr stellt der Förderverein des Heimatmuseums Zorge einen neuen Band über den Bergbau mit dem Titel der „Roteisenstein aus dem Kastenthal bei Zorge und Wieda“ von Klaus Pfeiffer und Manfred Dittmann im Gemeindesaal der St. Bartholomäus Kirche in Zorge vor. Autor Manfred Dittmann freut sich über ein zahlreiches Erscheinen.
Nur noch wenige Menschen in den beiden Südharz-Orten wissen heute noch, dass über 400 Jahre Bergbau die Haupterwerbsquelle der Einwohner war. Denn nach seinem Ende um die vorletzte Jahrhundertwende geriet das ganze schon nach wenigen Generationen in Vergessenheit. Und selbst für viele Fachleute scheint das Revier eher unbedeutend – Eisen eben. Der frühere Lehrer Klaus Pfeiffer aus Wieda und der Heimatforscher Manfred Dittmann, ehemals in Zorge ansässig, machten sich an die Aufgabe, die Geschichte dieses doch recht interessanten und vielfältigen Bergbaureviers endlich und akribisch aufzuarbeiten.
Vor rund 50 Jahren kletterte eine Gruppe junger Männer aus Wieda und Umgebung in verschiedene Stollen und Gruben, da sie damals noch begehbar waren. Klaus Pfeifer nutze die Gelegenheit, dort zu fotografieren, soviel er konnte. Die Bilder stellen heute unwiederbringliche Zeitdokumente von den inzwischen nicht mehr zugänglichen Gruben dar.
Nach einer geschichtlichen Aufarbeitung – erste Gruben sind bereits im 16. Jahrhundert überliefert – behandeln die Autoren u.a. folgende Themenbereiche: Die Arbeit des sog. „Alten Mannes“, der Bau von Stollen und Schächten und die damit verbundenen Arbeiten wie Abbauen, Sprengen, Fördern, „Bewettern und Wasserlösen“, Aufbereiten usw. Eine Sensation seinerzeit: Das erste Auffinden einer Selenverbindung, die als „Zorgit“ weltberühmt wurde. Die größeren Gruben werden näher beschrieben, auch einzelne Bergleute und ihre schwere Arbeit und Lebensumstände, wenn sie täglich über Jahre in den Berg einfuhren. Alte Transportwege sind auch heute noch mit wachem Auge im Gelände zu finden.
Das Buch ist ein Versuch, die bergbauliche Vergangenheit einer bislang eher stiefmütterlich behandelten Region auch dem Nichtfachmann/der Nichtfachfrau näher zu bringen. Durch die reiche Bebilderung wird es als historisches Zeitdokument eine wichtige Erweiterung der Heimatgeschichte beider Orte und des Harzes sein. Zuletzt wird ein noch Exkursionsvorschlag gemacht, der dem interessierten Laien die rechts und links der Wanderwege die bis heute sichtbaren Spuren des alten Bergbaus näherbringt.

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