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Krieg und Klosterort – Orte des Gedenkens in Walkenried

Krieg und Walkenried – das hat doch fast nichts miteinander zu tun! Oder jedenfalls nicht mehr als in ganz vielen anderen kleinen Gemeinden in Deutschland auch. Das mag sein, aber wir haben uns anlässlich des Walkenrieder Aktionstages für den Frieden am 7. Mai dennoch aufgemacht, um alle Orte, die in Walkenried etwas mit Krieg und Frieden zu tun haben, aufzulisten und Ihnen einen Besuch dieser Orte zu empfehlen. Und da kommt dann eben doch eine ganze Menge zusammen.

1 Die Sachsenburg

Um den in historischer Reihenfolge ersten Gedenkort aufzusuchen, müssen Sie eine kleine Wanderung machen. Die westlich von Walkenried im Naturschutzgebiet Priorteich/Sachsenstein liegenden Reste der „Sachsenburg“ erinnern an jene Zeiten, in denen Kaiser Heinrich IV. – das ist der mit dem Gang nach Canossa – sich über viele Jahre hinweg mit wechselndem Erfolg, aber letzten Endes ohne Ergebnis, mit den Sachsen herumstritt, mit dem Bau der Sachsenburg und anderer diese zu bezwingen gedachte, nach verlorener Schlacht aber im Frieden von Gerstungen schon 1074 ihrem Abbruch zustimmen musste. Heinrich IV. führte in seinen 50 Regierungsjahren fast immer irgendwo Krieg, zuletzt mit seinem eigenen Sohn Heinrich V., der seinerseits die Sachsen zu bezwingen gedachte und am Welfesholz (bei Hettstedt) eine verheerende Niederlage kassierte. Sein Gegner: Der spätere Kaiser Lothar von Süpplingenburg.

Sachsenburg
Der Rundturm der Sachsenburg im herbstlichen Blumenberg.

2 Das Kloster Walkenried

Das Zisterzienserkloster Walkenried bietet gleich aus mehreren Gründen Stoff zum Nachsinnen über Krieg und Frieden. Es war einst Gastgeber zweier Herrscher, die aus unterschiedlichen Gründen in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt waren, nämlich für Heinrich den Löwen einerseits (der kurierte hier einen Beinbruch aus und war deswegen an einem Aussöhnungstreffen mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verhindert) und für Kaiser Otto IV. andererseits. Dieser einzige Welfenkaiser war praktisch vor und während seiner Regentschaft immer irgendwo in Kriege verstrickt und musste sich nach der verlorenen Schlacht von Bouvines mehr oder weniger zurückziehen, blieb allerdings nominell bis zu seinem Tod auf der Harzburg Kaiser. Seine letzte Beichte nahm ein Walkenrieder Abt ab. Schließlich: Das Kloster wurde in einem weiteren Bürgerkrieg auf deutschem Boden, dem Bauernkrieg, 1525 so schwer beschädigt, dass es sich davon nicht mehr erholen konnte.

Kloster Walkenried
Die Ruinen des Klosters Walkenried – gezeichnet um 1950 von Karl Helbing.

3 Die Juliushütte

Dieser Gedenkort erfordert kleine Wanderung in östlicher Richtung. (Zu erreichen ist die Juliushütte aber auch mit dem Zug – sie liegt gleich gegenüber vom Bahnhof Ellrich.) Die nicht mehr existierende Siedlung ist in gleich mehrfacher Hinsicht ein wirklicher Ort des Gedenkens: In der Holzmehlfabrik Trinks wurden 1943-1945 Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter beschäftigt, von 1944 bis 1945 wurden Fabrikgebäude und Wohnungen für die Einrichtung eines der schlimmsten KZ im Südharz, des KZ Ellrich-Juliushütte, verwendet, in dem Tausende ermordet wurden, und nach dem Krieg wurde die Juliushütte zum Zufluchtsort vieler Flüchtlinge und zu einem „Hotspot“ des Schleusens von Ost nach West und umgekehrt, erlebte Schießereien und Schikanen der russischen Besatzungstruppen – und wurde bis 1964 als Ort sowohl in Ost als auch in West systematisch ausgetilgt. Östlicherseits ging es dabei um freies Schussfeld, falls jemand die Grenze hätte überqueren wollen. Im Westen ging es um die Beseitigung eines „Schandflecks“, weil nach dem Brand der Fabrik 1955 viele Ruinen zurückblieben, die von östlicher Seite gern gefilmt wurden. Bewusst oder unbewusst wurden damals auch die Spuren des KZ getilgt. Nach der Wende wurde die Juliushütte zusammen mit dem Ellricher Teil des KZ wieder erschlossen, in jüngster Zeit fanden auch umfangreiche Grabungen statt, deren Ergebnisse bald aufbereitet sein werden.

Gedenkstein KZ Juliushütte
Der Gedenkstein für die Opfer des KZ Ellrich Juliushütte.

Die Juliushütte ist also auch deswegen ein Gedenkort, weil man an ihr den Umgang mit der NS-Zeit in der DDR, der Bundesrepublik, in Walkenried und in Ellrich studieren kann. In der DDR war das Sperrgebiet tabu, und alte Nazis gab es dort per Definition sowieso nicht. Gern gesprochen wurde aber auch in Walkenried über die Sache nicht, und es bedurfte des persönlichen Einsatzes der ersten Frau im Walkenrieder Gemeinderat, der jüngst verstorbenen Ruth Monicke, um eine Gedenkplakette an die KZ-Opfer am Kriegerdenkmal anzubringen und einen Gedenkstein auf der Juliushütte aufzustellen. Heute gehen wir in Walkenried und Ellrich offen mit diesem sehr dunklen Kapitel aus unserer Vergangenheit um, aber das war nicht immer so. Womit wir schon beim nächsten Gedenkort wären, der aus Klostervorplatzsicht gleich um die Ecke liegt:

4 Das Kriegerdenkmal im Bürgerpark und seine Erinnerungskultur

Alle Kriege fordern Opfer auf Seiten des Militärs und in der Zivilbevölkerung. Wie andere „Kriegerdenkmäler“ auch, so war das Walkenrieder im Bürgerpark zunächst eben für die militärischen Opfer der Kriege von 1914-1918 und 1939-1945 gedacht. Der gefallenen Söhne aus Walkenried gedenken wir selbstverständlich auch heute noch. Aber wir schließen in das Gedenken inzwischen eben auch die zivilen Opfer von Krieg und Gewalt ein – und, wie die Gedenkplakette beweist, auch jener, die im KZ Ellrich/Juliushütte umkamen oder ermordet wurden. Wir bekennen uns auch zu diesem Teil unserer Geschichte, ohne all die zu vergessen, die in den Kriegen starben oder seither vermisst werden.

5 Das Jagdschloss

Dieser schlichte Barockbau von Hermann Korb für die Braunschweiger Herzöge und ihre Gäste ist an sich ein durch und durch friedlicher – und sehenswerter – Ort. Aber auch er hat seinen kleinen Anteil am Thema Gedenken. Im Frühjahr 1945 verbargen sich hier Häftlinge des KZ Juliushütte (oder aus dem KZ Dora), wurden aufgespürt, zunächst von etwas einsichtigeren Wehrmachtsangehörigen nur verjagt, aber dann eben doch von anderen Wehrmachtsangehörigen (nicht der SS) auf ihrem Fluchtversuch erschossen. Ihre Gräber finden sich bis heute auf dem Walkenrieder Friedhof auf dem Geiersberg – neben denen von drei Angehörigen der Wehrmacht, die nahe Zorge bei einer Erkundungsfahrt erschossen worden sind. Im Gegensatz zu deren Namen blieben die der Häftlinge „unbekannt“.

6 Die Zonengrenze und das Eisenbahntor

Sie ist heute fast vergessen und doch auch ein Zeuge von Krieg und Gewalt. Walkenried war bis 1989 von gleich drei Seiten von der „Staatsgrenze West“ umgeben. Auch hier lagen Minen, gab es Selbstschussanlagen und wurde auch geschossen. Symbolhaft für die Grenze steht das ehemalige Eisenbahntor kurz vor dem Bahnhof Ellrich. Hier durften von 1949 bis 1989 nur Güterzüge passieren, der Bahnhof Ellrich und das Gelände ringsum wurden streng bewacht. Und hier wurde bei Fluchtversuchen auch geschossen, es gab Verwundete, glücklicherweise aber keine Toten. Gleichwohl stehen die Reste der Zonengrenze – auch an der Straße nach Ellrich an der „Rotbuche“ zu sehen – für Kriegsfolgen und Gewalt. Ein Gang zur ehemaligen Grenze darf daher nicht fehlen.

Einfahrt des ersten Personenzuges in Walkenried aus Ellrich nach der Grenzöffnung am 12.11.1989.

7 Die „Schlesiersiedlung“ in der Aue

Längst schon wohnen dort nicht mehr nur Schlesier. Wieso also Gedenkort? Weil der kleine Ort Walkenried, der 1945 knapp 2.000 Einwohner zählte, nach 1945 vorübergehend fast 1.000 Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten aufnahm. Das lief keineswegs immer reibungslos, es gab damals schon das, was man heute „Diskriminierung“ nennen würde. Aber letzten Endes gelang die Integration doch. Das dringendste Problem war das der Wohnungen – Arbeit gab es genug, und im Unterschied zu heute ging es damit auch sofort los. Nur Wohnraum war knapp. Viele Flüchtlinge hausten in heute unvorstellbaren Verhältnissen. Eine Abhilfe war die Erschließung von Baugrundstücken, die an Flüchtlinge vergeben wurden, die bei uns vorzugsweise aus Schlesien stammten. Heute erinnert fast nur noch der Name „Waldenburger Straße“ an diese schweren Zeiten.

8 Das Anglerheim am Brunsteich

Ein Ort, den man sich friedlicher kaum vorzustellen vermag. Und doch: In den damaligen „Südharzer Baustoffwerken“ (SÜBA) wurde ebenfalls eine aus Schlesien stammende Flüchtlingsfamilie angesiedelt. Sie war seinerzeit die erste dieser Familien, die wieder ein eigenes Dach über dem Kopf bekamen. Viele Jahre war die SÜBA dann Treffpunkt der alten Schlesier, die durch einen Krieg ihre alte Heimat verloren hatten. „Integration“ wurde damals weniger betont, sondern nach gewissen Anlaufschwierigkeiten einfach gelebt. Gleichwohl wollten die Schlesier einige alte Bräuche und Speisen aus ihrer Heimat bewahren und gemeinsam leben. Zwischen dem Güterbahnhof und der SÜBA fand eine weitere Familie aus Schlesien eine provisorische Unterkunft, die noch bis in die 1960er Jahre hinein genutzt wurde.

9 Die „Walkenrieder Friedenstafel“

Auch so etwas gibt es, und zwar in der Ausstellung des Vereins für Heimatgeschichte in der alten Grundschule am Geiersberg. Im „Siebenjährigen Krieg“ wurden dereinst einige Walkenrieder Bürger als Geiseln genommen und verschleppt. Erst nach Monaten konnten sie zurückkehren. Und aus eben diesem Grunde stifteten sie eine Holztafel, deren höchst interessante Inschrift auf den Janustempel verweist, der im alten Rom immer dann geöffnet wurde, wenn ein Krieg ausbrach, und nach dessen Ende wieder geschlossen wurde. Gäbe es ihn heute noch, er müsste dauern offenbleiben. An so etwas dachten unsere Altvorderen freilich nicht, sondern waren einerseits heilfroh, wieder in Walkenried zu sein (und wer ist das eigentlich nicht?), und andererseits gebildet genug, um den Bezug zu den alten Römern herzustellen. Zudem birgt die Tafel auch einen Hinweis auf ihr Entstehungsjahr – man muss nur die Großbuchstaben wie „V“ und „I“ zusammentippen. Die Tafel wurde später als Trittbrett auf dem Dachboden der Försterei benutzt und nach ihrer Entdeckung und Bergung im Geschichtsverein aufgehängt – zu besichtigen jeden Dienstag und Mittwoch von 15 bis 17 Uhr.

10 Die „Waterlootafel“

Diese harrt noch einer sinnvollen Anbringung. Der „Schwarze Herzog“ Friedrich Wilhelm von Braunschweig führte, wie Schill, 1813 nicht ohne kleinere Erfolge einen Privatkrieg gegen Napoleon. Er zog quer durch Deutschland und konnte sich mit seiner Schar in Brake tatsächlich nach England einschiffen. Von dort kehrte er 1813 zurück, übernahm die Regierung seines Landes, zog aber mit seinen – vorwiegend ganz jungen und aus dem Herzogtum stammenden – Mannen 1815 erneut gegen Napoleon zu Felde. Bei Quatre Bras wurde er getötet. Viele seiner Schar traf dasselbe Schicksal, und da die Schlacht von Waterloo der Kulminationspunkt dieses Feldzuges war, ist die Metalltafel (in Zorge gegossen) mit den Namen der zwei Walkenrieder Gefallenen eben als „Waterlootafel“ bekannt. Der betont „heldenhafte“ Text ist aus heutiger Sicht mehr als bedenkenswert, aber man darf nicht vergessen, dass man einerseits das „Napoleonische Joch“ wieder abschütteln wollte und es sich andererseits quasi um Jugendliche gehandelt hat, die sich vom „Schwarzen Herzog“ beeindrucken und gewinnen ließen. Die Tafel ist derzeit magaziniert.

11 Der Walkenrieder Friedhof und die Friedhofskapelle

Unser Friedhof liegt oben auf dem Geiersberg. Wer sich dort hinauf begibt, wird natürlich auch die schönen Ausblicke in den Harz und zum Kloster genießen. Am Eingang der Friedhofskapelle findet man aber auch die Namenstafeln der in den beiden Weltkriegen gefallenen Walkenrieder. Und geht man um die Kapelle herum, stößt man auf zwei Kreuze, deren eines auf drei nahe Zorge getötete Angehörige der Wehrmacht hinweist, das andere hingegen an „Fünf unbekannte Häftlinge“ erinnert – eben jene, die bei der Flucht aus dem Jagdschloss erschossen wurden.

Friedhofskapelle
Die Friedhofskapelle auf dem Geiersberg – gezeichnet um 1960 von Karl Helbing.

12 Das „Mordwäldchen“

Was für ein Name! Dabei existiert das kleine Wäldchen, welches Erzählungen nach in der Zeit von 1945 bis 1948 von dem Massenmörder Rudolf Pleil als Versteck genutzt worden sein soll, schon lange nicht mehr. 1972 wurden die letzten Bäume dort durch einen Sturm weggefegt. Tatsächlich hat es in der wilden Zeit Walkenrieds 1945-1949, als täglich mehrere hundert, zeitweise mehrere tausend Menschen die noch grüne Grenze illegal passierten, um zum Bahnhof Ellrich oder zum Bahnhof Walkenried zu gelangen, viele Vorfälle, Schießereien, Vergewaltigungen und auch einige Morde gegeben. Walkenrieds Polizei hatte damals mehr als ein Dutzend Beamte vor Ort, um des Stroms der zum Teil entwurzelten und heimatlosen Menschen Herr zu werden. Dieser Strom der „displaced persons“ wurde letztlich durch den Zweiten Weltkrieg verursacht. Mehr als 70 Jahre sind seither vergangen, aber der Strom der Flüchtlinge, die vor Kriegen und nun auch vor Naturgewalten und Klimaveränderungen fliehen, reißt nicht ab.

Hier klicken für eine interaktive Übersicht der Gedenkorte.

Weitere Gedenkorte im Umfeld unseres Klosterortes

Zorge, Ortsmitte: Der kleine Südharzort wurde am 08.04.1945 bombardiert. Mehrere Häuser stürzten ein, 18 Menschen starben vier Wochen vor Kriegsende.

Zorge, Andreasberger Tal: Der Fabrikant Richard Fischer wurde am 9.4. von Angehörigen der Wehrmacht erschossen. Er hatte sich geweigert, mit Männern des Volkssturms und 5 Gewehren Panzersperren gegen die Amerikaner zu verteidigen. Beim Kreisleiter denunziert, wurde er ein Opfer fanatischer Nationalsozialisten, die kurz darauf nie welche gewesen waren…

Wieda, Schützenplatz: Ehemaliger Standort von SS-Baracken. Hier waren Häftlinge der SS-Baubrigade untergebracht, die beim Bau der Helmetalbahn eingesetzt wurden. Zusammengepfercht und schlecht ernährt, mussten sie auch noch die in Nüxei und Osterhagen evakuierten Lagerinsassen aufnehmen. Es kam zum Zusammenbruch mehrstöckiger Betten mit mehreren Toten. Tags darauf begann der Marsch über den Harz, der viele weitere Häftlinge das Leben kostete.

Bad Sachsa: „Kinder des 20. Juli“ – Ausstellung im Kurhaus Bad Sachsa. Das ehemalige Kinderheim im Borntal ist als Unterkunft der Kinder von Attentätern des 20. Juli ein bleibendes Zeugnis der Perversion einer furchtbaren Diktatur. Aber auch in der DDR war die Wegnahme von Kindern und die Verschaffung einer anderen Identität für Kinder von „Republikflüchtlingen“ und Oppositionellen an der Tagesordnung.

Bad Sachsa: Grenzlandmuseum – Aufbau und Ausbau sowie Ereignisse an der innerdeutschen Grenze

Bad Sachsa: Kriegerdenkmal vor der Nikolaikirche: Das von Paul Juckoff entworfene Ehrenmal atmet den Geist der Kaiserzeit und sollte ursprünglich „nur“ an die Gefallenen von 1870/71 erinnern. Es wurde aber erst 1914 fertig – und da war der Erste Weltkrieg schon ausgebrochen. Texte wie „Gott mit uns“ erinnern an die Zeiten, in denen das Militär alles beherrschte und die Kirche sich alles andere als friedlich verhielt.

Tettenborn Kolonie: Nahe des Bahnhofs wurden bei der Evakuierung des KZ Dora aus dem stehenden Zug fliehende Häftlinge erschossen und verscharrt. Einige der im Zug inzwischen Verstorbenen gleich mit. Arbeiter des Gipswerks entdeckten ihre Überreste. Zuvor wusste niemand etwas oder wollte es nicht wissen. Eine Gedenktafel erinnert daran.

Nüxei: Gedenkort und Gedenkweg zum Bau der Trasse der „Helmetalbahn“. Diese wurde 1944 und 1945 von SS-Baubrigaden unter brutalem Einsatz von Häftlingen als Entlastungsstrecke zur Südharzstrecke Northeim – Nordhausen gebaut

Nordhausen: Lager Dora – das riesige KZ „versorgte“ das Mittelwerk, in dem V-Waffen produziert wurden, mit Menschen, die hier durch Arbeit vernichtet wurden. Das KZ Ellrich-Juliushütte war zunächst eine Außenstelle dieses KZ.

Nordhausen: Die Altstadt wurde im April 1945 durch zwei Bombenangriffe fast vollständig vernichtet. Über 8.000 Menschen fanden den Tod. Eine Gedenkstelle vor dem alten Rathaus erinnert daran, dass die Gewalt zu denen zurückkehrte, die sie zuerst anwandten. Es traf viele Unschuldige, darunter Häftlinge in der Boelke-Kaserne.

Walkenried in Gemälden: Die Friedhofskapelle

Mit diesem Gemälde aus dem von Karl Helbing im Auftrag des Walkenrieder Kaufmanns Martin Rosenblath erstellten Bilderzyklus “Mein schönes Walkenried”, setzen wir unsere Reihe “Walkenried in Gemälden” fort. Das Bild zeigt die kleine Kapelle des Walkenrieder Friedhofs auf dem Geiersberg – ein Anblick, der sich seit den 1960er Jahren kaum verändert hat. Nachdenklich stimmt (zumindest mich) allerdings, dass sowohl der Künstler als auch sein Auftraggeber inzwischen selbst in der Nähe dieser Kapelle ruhen. Die Vergänglichkeit drückt sich somit in diesem Gemälde vielleicht noch stärker aus, als in anderen alten Walkenrieder Ortsansichten, die wir hier in den „Walkenrieder Nachrichten“ in den letzten Monaten vorgestellt haben. Wer selbst noch über alte (und neue) Gemälde, Skizzen und Zeichnungen von Walkenried verfügt, ist übrigens sehr herzlich dazu eingeladen, unsere kleine Sammlung durch eine Zusendung an christian.reinboth@gmx.de zu bereichern.

„Was gut gepflanzt ist, wird nicht ausgerissen. Was treu bewahrt wird, geht nicht verloren. Wer sein Gedächtnis Söhnen und Enkeln hinterlässt, hört nicht auf.“ – Laotse (6. oder 4. – 3. Jh. v. Chr.)

Friedhofskapelle

Die Friedhofskapelle auf dem Geiersberg – gezeichnet um 1960 von Karl Helbing.

Ratssitzung in Walkenried: Friedhofsbetrieb und Fremdwasserproblematik

Öffentliche Sitzung des Rates der Samtgemeinde Walkenried am 05. September 2013

Am
Donnerstag, dem 05. September 2013, um 18.45 Uhr,
findet
im Hotel „Klosterschänke“, Walkenried

eine öffentliche Sitzung des Rates der Samtgemeinde Walkenried statt.

Alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner sind hierzu freundlichst eingeladen.

T a g e s o r d n u n g:

1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Anwesenheit und der Beschlussfähigkeit
2. Anträge zur Tagesordnung
3. Genehmigung der Niederschrift vom 18.06.2013
4. Bericht des Samtgemeindebürgermeisters
5. Zukünftiger Betrieb der Friedhöfe; Vergabe von Dienstleistungen
6. Abwasserbeseitigung;
a) Fremdwasserproblematik
b) Zukünftiger Betrieb der Kläranlage
7. Erste Eröffnungsbilanz der Samtgemeinde Walkenried zum 01.01.2008 (Vorlage 03-2013)
8. Anfragen und Mitteilungen
9. Schließung der Sitzung.

Es findet bei Bedarf vor und nach der Sitzung eine Einwohnerfragestunde statt.

Der Samtgemeindebürgermeister