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Gemälde

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Der Geschichtsverein hat ein weiteres Gemälde des Klosters Walkenried erworben

… und ist darob ziemlich glücklich, denn es handelt sich schon um ein ganz besonderes Gemälde. Doch sehen sie selbst.

Der Besitzer dieses nahezu zweifelsfrei dem Maler Wilhelm Steuerwaldt zuzuschreibenden Gemäldes war im Internet auf den Verein „Wir Walkenrieder“ aufmerksam geworden und hatte sich an den Vorsitzenden gewandt. Dieser ist bekanntlich mit dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins identisch. Eine kurze Rücksprache mit Fritz Reinboth, dem besten Kenner der Walkenrieder Gemäldeszene, ergab, dass dieses wunderbare Bild wenn irgend möglich nach Walkenried sollte. Nach Auffassung des Geschichtsvereins sollte es jedoch der Öffentlichkeit zugänglich sein, was am ehesten im Herrenhaus der Domäne, dem künftigen Domizil der Welterbe-Ausstellung und der Tourist-Information, möglich erschien. Deswegen wurde der Kontakt mit den Verantwortlichen des ZisterzienserMuseums hergestellt. Dort zeigte man sich ob des Bildes ebenfalls begeistert und willigte ein.

Somit wurde das Bild vom Geschichtsverein erworben und wird dem Museum für eine dauerhafte Ausstellung im Herrenhaus zur Verfügung gestellt. Vom Kaufpreis sind 2/3 durch Sponsoren bereits gedeckt, aber der Geschichtsverein würde sich natürlich über die eine oder andere Zuwendung für das Bild sehr freuen – er kann im Unterschied zu den „Walkenriedern“ auch Spendenbescheinigungen ausstellen.

Mit dem Erwerb dieses Bildes ist etwas gelungen, was in Walkenried leider bisher selten geklappt hat. Es gibt sehr schöne Darstellungen des Klosters aus mehreren Jahrhunderten und von sehr bekannten Malern wie eben Steuerwaldt oder Hasenpflug, doch befinden sich diese in Galerien oder im Besitz von Museen an anderen Orten und sind selten oder nie öffentlich zu sehen. Dabei stellt jedes Bild für sich eine Werbung für unseren Klosterort dar. Dieses Mal waren wir jedoch schneller, und der Verkäufer war Walkenried sehr zugetan und freut sich, dass „sein“ Bild öffentlich gezeigt werden wird. Für Walkenried jedenfalls stellt der Erwerb dieses Gemäldes eine absolut gelungene Aktion dar. Was dem Louvre seine Mona Lisa, ist Walkenried sein Steuerwaldt! Heute wurde alles unter Dach und Fach gebracht. Das ZisterzienserMuseum wird demnächst mit einem eigenen Beitrag zu diesem Bild an die Öffentlichkeit treten. Der Geschichtsverein freut sich, dass er zu dieser Bereicherung der Walkenrieder Kunst- und Ausstellungsszene beitragen konnte.

Walkenried in Gemälden: Aus welchem Jahr stammt das Bild des unbekannten Malers – und wo entstand es?

Vor nunmehr drei Jahren haben wir hier in den „Walkenrieder Nachrichten“ ein Gemälde der Walkenrieder Klosterruine von einem uns unbekannten Maler veröffentlicht. Nach drei Jahren hat uns unser Leser Stefan Martin nun dankenswerterweise darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Urheber vermutlich um Paul Venz handelt, einen Amateurmaler aus der Sächsischen Schweiz, der zwischen 1864 und 1903 lebte und wirkte (und über dessen Leben und Schaffen sich im Internet leider keine weiteren Informationen finden lassen).

Klosterruine

Fritz Reinboth, der langjährige Vorsitzende des Walkenrieder Geschichtsvereins, nahm sich diesen wertvollen Hinweis zum Anlass, sich noch einmal über die genauere zeitliche Einordnung des Gemäldes – diese passt gut zu Venz Lebensdaten – sowie den Standort des Malers Gedanken zu machen und ließ uns hierzu die folgenden Anmerkungen zukommen:

Hit Hilfe eines Vergleichs perspektivischer Details des Venz-Gemäldes mit den alten Klosteransichten von Becker / Richter und Rohbock ergibt sich als Standort des Malers die Kante des Kupferbergs, etwa auf Höhe der sogenannten Rohbockbank. Unten an der Wieda kann Venz dagegen nicht gesessen haben, da man dort ja nicht von oben auf die Ruinen des Mittelschiffs und darüber hinweg zum Röseberg blickt. Das Gebüsch im Vordergrund ist allerdings etwas verwirrend, wie auch die Darstellung der Chorruine, die bei Venz im Widerspruch zur Gesamtansicht von unten dargestellt zu sein scheint.

Paul Venz

Dieser „Rohbockblick“ ist heute leider ziemlich verwachsen. Becker – vermutlich der aus Ballenstedt stammende Maler August Becker – hat etwas näher am heutigen Kindergarten gesessen, denn die Ostfassade des Kapitelsaals ist in ihren Werken nicht teilweise von der Chorruine verdeckt. Das Ölbild von Venz wurde ganz eindeutig vor dem Einsturz des mittleren Chorfensters angefertigt, also vor den Jahr 1902. Im Gegensatz zu den Darstellungen von Becker und Rohbock fehlen allerdings die Gehöfte innerhalb der Kirchenruine, die ja schon um 1860 vor das Klostertor versetzt worden sind. Der aus dem Dach der Klausur ragende Schornstein gehörte zur damaligen Heizung der Kirche im Kapitelsaal. Vor dem Kloster stehen noch die großen Kastanien; am Röseberg erkennt man die Waldlücke des alten Steinbruchs oberhalb der Walkenrieder Gipsfabrik.

Nordhäuser Museum zeigt Kunstwerke von Walther Hans Reinboth

Das städtische Museum FLOHBURG in Nordhausen zeigt seit der vergangenen Woche eine Sonderausstellung mit Gemälden des in Nordhausen geborenen Malers Walther Hans Reinboth (1899 – 1990), der sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Walkenried niederließ und hier unter anderem als Höhlenforscher, Landschaftsmaler und Gründer des Walkenrieder Geschichtsvereins zahlreiche Spuren hinterließ. Die Sonderausstellung wird noch bis zum 23. August 2015 im Grünen Salon der FLOHBURG zu besichtigen sein, ausführlichere Informationen finden sich hier auf der Internetseite der Stadt Nordhausen. Einige sich im Familienbesitz befindliche Bilder von Walther Hans Reinboth, die Szenen aus seiner ersten und zweiten Heimat – Nordhausen und Walkenried – zeigen, haben wir hier nachfolgend (sozusagen als „Appetitanreger“) in den „Walkenrieder Nachrichten“ eingebunden.

Doppelter Kreuzgang im Kloster Walkenried

Der Doppelte Kreuzgang im Kloster Walkenried / Zeichnung von Walther Hans Reinboth.

Spendekirchhof in Nordhausen

Der Spendekirchhof in Nordhausen / Zeichnung von Walther Hans Reinboth.

Andreasberger Tal bei Zorge

Das Andreasberger Tal bei Zorge / Zeichnung von Walther Hans Reinboth.

Der Höllteich bei Walkenried

Der Höllteich bei Walkenried / Zeichnung von Walther Hans Reinboth.

Sübaweg bei Walkenried

Am Sübaweg bei Walkenried / / Zeichnung von Walther Hans Reinboth.

Walkenried in Gemälden: Die Klosterruine

Im Rahmen unserer kleinen Artikelserie „Walkenried in Gemälden“ war die Klosterruine – als wichtigste Walkenrieder Sehenswürdigkeit sicher verständlich – schon mehrfach ein Thema. Bei einem hier im November vorgestellten Bild der Klosterruine, dessen definitiver Urheber nach wie vor unbekannt ist und auf dem sich sowohl die Schirftzüge „Teichmüller“ (wie der bekannte Nordhäuser Maler und Zeichner Fritz Teichmüller (1897-1986)) als auch „P. Venz“ finden, fragten wir hier in den „Walkenrieder Nachrichten“ nach dem Künstler. Von meinem Onkel Fritz Reinboth erreichte uns daraufhin der Hinweis, dass Fritz Teichmüller insbesondere aus zwei Gründen als Urheber ausscheidet: Erstens zeigt das Gemälde den Hohen Chor vor dem Einsturz des zweiten Fensters, welcher im Jahr 1902 erfolgte – und da Fritz Teichmüller zu diesem Zeitpunkt gerade einmal fünf Jahre alt gewesen ist, wird er die Ruinen selbst wohl nie in diesem Zustand gesehen, geschweige denn gezeichnet haben. Darüber hinaus passt auch der Stil des Gemäldes nicht zu Teichmüller, wofür uns Fritz Reinboth zum Beleg diese sehenswerte Zeichnung Teichmüllers aus dem Jahr 1920 zugesandt hat, die den Blick auf die Chorruine vom Kupferberg aus zeigt.

Wer übrigens selbst noch über alte (oder neue) Gemälde, Skizzen und Zeichnungen von Walkenried verfügt, ist herzlich dazu eingeladen, unsere Sammlung durch eine Zusendung an christian.reinboth@gmx.de zu bereichern.

Fritz Teichmüller

Die Chorruine vom Kupferberg aus gesehen – gezeichnet im Jahr 1920 von Fritz Teichmüller.

Walkenried in Gemälden: Das Kapitänshaus

Auch im neuen Jahr 2014 wollen wir unsere Artikelreihe „Walkenried in Gemälden“ fortsetzen – und hierbei mit einem Aquarell des sogenannten „Kapitänshauses“ in der Harzstraße von Walther Hans Reinboth beginnen. Das Bild entstand in den 1970er Jahren und zeigt noch den – inzwischen nicht mehr vorhandenden – großen Balkonvorbau an der Vorderseite des Gebäudes. Die Wahl dieses Bildes als erstes Gemälde im neuen Jahr erfolgte übrigens alles andere als zufällig – erst kürzlich hat der Walkenrieder Geschichtsverein umfangreiche Dokumente zum Leben des Erbauers dieses Hauses – des Kapitäns zur See Felix Meier (1834 – 1886) – von einem seiner Verwandten erhalten, die wir derzeit noch auswerten und die wiederum die Grundlage einer demnächst hier in den „Walkenrieder Nachrichten“ erscheinenden neuen Artikelserie über den „Walkenrieder Seefahrer“ und sein Wirken im Klosterort bilden werden. Freunde der Heimatgeschichte dürfen sich schon heute auf diese „Notizen zum Leben des ‚Walkenrieder Kapitäns‘ Felix Meier“ freuen.

Wer selbst noch über alte (oder neue) Gemälde, Skizzen und Zeichnungen von Walkenried verfügt, ist übrigens herzlich dazu eingeladen, unsere kleine Bildersammlung durch eine Zusendung an christian.reinboth@gmx.de zu bereichern.

Das Kapitänshaus in Walkenried

Das sogenannte Kapitänshaus in Walkenried – gezeichnet von Walther Hans Reinboth.