Vor 150 Jahren wurde der Walkenrieder Tunnel gebaut, seit 149 Jahren rollen Züge durch ihn hindurch. Dennoch ist es kein Tunnel wie jeder andere, denn der Gipskarst des Himmelreichs bot vielerlei Überraschungen und bereitete den Tunnelbauern und später der Eisenbahn einige Probleme. Nachdem die Geschichte des Tunnels bereits in einem Vortrag aufgearbeitet wurde, bietet der Geschichtsverein nun eine Exkursion in das Himmelreich an, um – im Rahmen des Erlaubten – an Ort und Stelle den Karsterscheinungen, dem Tunnel- und dem Stollenbau nachzugehen.
Die Exkursion beginnt am 5. Mai um 15 Uhr an der Anruf-Bahnschranke in der Itelsbreite. Dort gibt es keine Parkmöglichkeiten, so dass vom Klosterparkplatz bis zur Schranke ein kleiner Fußweg über die Schäferbrücke erforderlich ist. Wer diesen Anmarsch und entsprechend den Rückweg scheut, kann sich um 14.45 Uhr am Klosterparkplatz einfinden. Von dort wird ein Shuttle bis zur Itelsbreite eingerichtet. Entsprechend kann man nach Ende der Tour, die gut 2 Stunden in Anspruch nehmen wird, von der Itelsbreite wieder bis zum Parkplatz zurückgebracht werden. Der Geschichtsverein bittet darum, nicht im Bereich der Anrufschranke „wild“ zu parken.
Für die Exkursion ist gutes Schuhwerk erforderlich. Es geht bergauf ins Himmelreich zur „Tunnelmitte“, über die Klippen wieder bergab und dann noch einmal unten herum entlang des Itelteichs zur Itelschwinde und zum Einstieg des Seitenstollens. Neben Geschichtlichem – zur Eisenbahn kommen noch Pferderennbahn und Ereignisse der Nachkriegsjahre – bleibt auch noch Zeit für die Anfang Mai sehr schöne Pflanzenwelt des kleinen Gipsrückens.
Bei sehr schlechtem Wetter (Dauerregen und/oder Sturm) wird die Exkursion verschoben.
Auskunft erteilt Michael Reinboth, Telefon 05525 / 1550.
… können Sie am Mittwoch, den 28. Februar ab 18.30 Uhr im KlosterHotel Walkenried erfahren!
Anhand eindrucksvoller Bilder und Pläne stellt Michael Reinboth die Geschichte des Walkenrieder Tunnels (seit 1868) und der Himmelreichhöhle (schon etwas länger) vor. Sind wir uns eigentlich bewusst, welches einmalige Juwel wir da um die Ecke herum besitzen? Aber wie das mit Juwelen so ist – man sieht sie, kann sie aber doch nicht erreichen. So bleibt uns der größte deutsche Höhlenraum aus gutem Grunde verwehrt. Aber es ist dennoch sehr interessant, mehr darüber zu erfahren:
* Die Entdeckung der Höhle
* Das Unglück beim Tunnelbau
* Laufende Probleme mit dem Tunnel
* Stollenbau – gezielt und auf Verdacht
* Über 100 Züge pro Tag – und alles hält…
* Die Bahnwärterhäuser davor und dahinter
* Der Graphiker Werner Brähne schenkt Familie Schumburg 1944 ein Aquarell
Anhand von Plänen werden die Höhle und ihre „Nebengelasse“ vorgestellt. Bilder belegen die Einmaligkeit des Höhlenraums. Und heute? Wird da eigentlich noch regelmäßig kontrolliert?
Also: Es gibt einiges zu sehen und zu hören.
Wir vom Geschichtsverein würden uns freuen, wenn Sie trotz kühler Witterung vorbeikommen würden!
Vom Bahnhof sind es durch die Bahnhofstraße ca. 10 Minuten bis zum KlosterHotel in der Ortsmitte. Nach Ende der Veranstaltung fahren Züge u.a. um 19.52 nach Nordhausen (durch den Tunnel!) bzw. um 20.03 nach Northeim.
Quasi als Auftakt zu den geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten aus Anlass des 150jährigen Bestehens der Eisenbahnstrecke Northeim – Nordhausen im Jahr 2019 widmet sich der Verein für Heimatgeschichte der Geschichte des Walkenrieder Tunnels und der Himmelreichhöhle, die beim Bau des Tunnels im Jahre 1868 entdeckt wurde. Am Mittwoch, den 28.02. ab 18.30 Uhr wird Michael Reinboth hierzu einen bebilderten Rückblick auf die Entdeckung, die anfangs geplante Schauhöhle, das Unglück beim Tunnelbau und die danach über Jahrzehnte währende Geschichte der Entwässerung des Höhlen- und Tunnelbereichs mittels Stollenbau geben. Die Veranstaltung findet im KlosterHotel in Walkenried statt.
Bis heute stellt die Himmelreichhöhle einen der größten Höhlenräume in Deutschland dar. Nicht nur wegen des hindurchführenden Tunnels, sondern auch wegen der nach wie vor stattfindenden Umwandlung von Anhydrit in Gips und der damit verbundenen gelegentlichen Ablösung tonnenschwerer Gesteinsplatten von der Decke der Höhle ist sie aber praktisch unzugänglich – jedenfalls sei vor ihrem Betreten nachdrücklich gewarnt. Dennoch ist es faszinierend, dem Kampf der Eisenbahn gegen eindringende Gewässer unbekannter Herkunft und den Meinungen diverser Experten hierzu nachzugehen. Noch heute funktioniert das System Itelteich – unterirdischer Bachlauf – Pontelteich ohne Einschränkung, jedoch wird anstelle der Höhle nunmehr einer der Stollen durchflossen, die deswegen immer noch der laufenden Kontrolle durch die Eisenbahn unterliegen müssten. Jedoch scheint sich das Wissen um die im Untergrund des idyllischen Bergmassivs lauernden Risiken nach und nach zu verflüchtigen – mit möglichweise fatalen Folgen für die Stabilität des Tunnels. Der Zustand des Mundlochs des Hauptstollens jedenfalls lässt nichts Gutes erahnen. Mit Höhle und Tunnel verfügt die Walkenrieder Landschaft über ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Besonderheit des Südharzer Gipskarstes.
Eintritt wird nicht erhoben, Gäste sind wie immer willkommen.
Aktuelle Termine des Vereins für Heimatgeschichte Walkenried / Bad Sachsa und Umgebung e.V.:
1. Mittwoch, 25.10.2017, 15 Uhr, Gemeindebücherei Walkenried: Präsentation des Modells der Walkenrieder Gipsfabrik (Rode) im Maßstab 1:160 und Kurzvorträge zur Geschichte dieser Fabrik und die Eigentümer Albrecht Meier und Fritz Rode. Die Walkenrieder Gipsfabrik unter dem Röseberg spielte zeitweise eine wichtige Rolle in der Walkenrieder Industriegeschichte, ist aber heute bis auf die Villa des Fabrikanten Meier vom Erdboden verschwunden.
2. Sonntag, 05.11.2017, 10.30 Uhr, Kapitelsaal der Klosterkirche: Im Rahmen des Gottesdienstes gehen wir auf die Geschichte der Walkenrieder Kanzel ein, die in diesem Jahr ein rundes Jubiläum feiert (Erbauer, Figurenschmuck usw.). Mit Herrn Pfarrer Reinhard haben uns auf diese Version verständigt und würden uns freuen, wenn Vereinsmitglieder daran teilnehmen.
3. Letzter Mittwoch im Januar 2018: Präsentation des alten Modells der Klosterkirche Walkenried, welches 1927 aus Anlass des Klosterjubiläums gebaut und beim Festumzug mitgeführt wurde. Es stand früher im Brunnenhaus und/oder Kreuzgang und fristet nun ein ziemlich unbeachtetes Dasein. Das Museum hat sich bereiterklärt, uns das Modell zur Verfügung zu stellen. Recherchen über Planer und Erbauer laufen derzeit. Etwas abstauben müssen wir es sicher auch noch.
4. Letzter Mittwoch im Februar 2018: Noch ein Jubiläum – vor 150 Jahren wurde die Himmelreichhöhle bei Bauarbeiten der Bahn nach Nordhausen entdeckt. Was man damals so vorhatte und nicht umsetzen konnte und was die Bahn mit der Höhle in den folgenden Jahrzehnten für Kummer hatte, wird beleuchtet werden.
5. Letzter Mittwoch im März: JHV und Kurzvortrag über neue Erkenntnisse zur Walkenried/Ellricher Gipsindustrie auf der Juliushütte.