Beim letzten Rundgang mit dem Forstamt Bad Lauterberg im Sommer 2012 wurde seitens der Forstverwaltung die Aufforstung der weitgehend kahl geschlagenen Flächen hinter dem Priorteich mit Eichen angekündigt. Nun wird diese Ankündigung auch tatsächlich umgesetzt, denn auf der fraglichen Fläche an dem wegen seines Ausbaus etwas umstrittenen Weges vom Priorteich zur Straße nach Bad Sachsa recken sich die grünen Plastikhüllen mit den jungen Stämmen zahlreich in die Höhe.
Hingegen dürften im Waldstück zwischen dem „Judenweg“ und der Eisenbahn demnächst wieder die Motorsägen erklingen und Räumgerät anrücken, denn dort sind inzwischen zahlreiche Bäume mit entsprechenden Markierungen versehen worden, die auf eine große Fällaktion hindeuten. Hier ist zu hoffen, dass die Beseitigung des nicht brauchbaren Holzes nicht wieder auf ähnlich unsensible Art erfolgt wie entlang der Bahn, wo die Erdfälle noch immer eher den Eindruck von Bombentrichtern hinterlassen… Aber das soll sich ja in einigen Jahren wieder verwachsen haben. Schauen wir mal!
Der Vorsitzende des Vereins „Wir Walkenrieder e.V.“, Wilfrid Ristau, hatte sich kürzlich mit einigen Fragen an Dr. Hubertus Köhler, den Leiter des Forstamts Bad Lauterberg, gewandt. Es ging hierbei um Aussagen und Zusagen seitens der Landesforsten, welche bei der Begehung des Naturschutzgebietes Priorteich-Sachsenstein im Sommer gemacht wurden. Inzwischen ist eine Antwort aus Bad Lauterberg eingetroffen, aus der auszugsweise zitiert wird. Viele Walkenrieder sind seinerzeit mitgewandert und werden daher am Fortgang der Dinge interessiert sein.
Zum Bereich Blumenberg – hier hatte sich der Verein nach den vorgesehenen Eichenpflanzungen, der Herrichtung des parallel zum Judenweg verlaufenen Weges und weiterem Baumeinschlag erkundigt – schreibt Herr Dr. Köhler:
1. Die Flächen am Blumenberg und am Hirseteich sind in der Bepflanzungsplanung enthalten. Die Pflanzung der bereits bestellten Pflanzen erfolgt im Frühjahr 2013.
2. Der Wegebaustützpunkt der Nds. Forstverwaltung in Seesen ist beauftragt, den parallel zum Judenweg aufgeschütteten Weg befahr- und begehbar herzustellen. Dieses soll passieren mit einer Fräse, die das grobe Gestein klein mulcht. Wegen intensiver Beanspruchung beim Bau des Parkplatzes in Braunlage wurde bisher diese Arbeit noch nicht durchgeführt, wird aber sobald der Schnee verschwunden ist, in Angriff genommen, weil die Fräse bei Schnee nicht arbeiten kann.
3. Bei den markierten Bäumen im Bereich zwischen Bahnstrecke und Judenweg handelt es sich um eine Auszeichnung für Durchforstungen im Jahr 2012. Die Arbeiten wurden im Winter bis zum Frühjahr 2012 begonnen, aber auf Teilflächen unterbrochen, um den weich werdenden Boden zu schonen. Die Arbeiten werden erst fertig gestellt, wenn durch Frost der Boden schadlos befahren werden kann. Die blau markierten Bäume sind Z-Bäume, die erhalten bleiben, die mit gelber Farbe markierten Bäume werden bei entsprechenden Witterungsverhältnissen noch entnommen.
Hierzu ist allerdings anzumerken, dass zahlreiche und zum Teil ausgesprochen massive Markierungen im Blumenberg erst vor wenigen Wochen – und damit nach der gemeinsamen Begehung – angebracht worden sind.
Zum Röseberg schreibt Dr. Köhler:
Für den Gipsabbauabschnitt Röseberg Ost gibt es eine Abbauplanung, in der vorgesehen ist, dass im Norden zwischen der Abbaufläche und der Ortschaft Walkenried ein Waldstreifen als Sicht- und Immissionsschutz erhalten bleibt. Dieser wird durch entsprechende Durchforstung und Pflege sukzessiv möglichst dicht gehalten. Diese Durchforstungsmaßnahmen sind bereits im Vorfeld begonnen worden. Durch die Durchforstungen sollen möglichst große, grüne Kronen dauerhaft erhalten bleiben. Im Frühjahr 2013 werden außerdem die Rekultivierungsflächen im Bereich Röseberg West mit Elsbeeren, Kirschen und Hasel bepflanzt.
„Wir Walkenrieder“ freut sich über die ausführliche Auskunft und wird, was die Umsetzung der angesprochenen Maßnahmen betrifft, natürlich am Ball bleiben. Zum Thema Röseberg Ost besteht seitens des Vereins auch Kontakt zur Firma Formula (Kutzhütte). Der „Bettlaken-Test“ des Vereins im Frühjahr hat gezeigt, wie sensibel das Thema Sichtschutz ist und dass einiges getan werden muss, um den Steinbruch vom Ort – und vom Kloster – wirksam abzuschirmen.