Im Rahmen der Vortragsabende des Vereins für Heimatgeschichte Walkenried und Bad Sachsa wird Dr. Wolfgang Lampe (Clausthal-Zellerfeld) am Dienstag, den 25. März. um 19.30 Uhr im Freizeitzentrum Walkenried über das Thema „Oberharzer Wasserwirtschaft – Geschichte, Zweck und Besonderheiten“ referieren.
Im Jahre 1961 hat der Hydrologe Hugo Haase die Oberharzer Wasserwirtschaft in einem noch immer lesenswerten Buch als noch voll funktionsfähiges System zur Energiegewinnung beschrieben. Nach dem Ende des Erzbergbaus im Oberharz 1930 diente es noch 50 Jahre zur Stromerzeugung, freilich nicht mehr mit den alten Kunsträdern, sondern mit Turbinen. Seit 1960 wurde diese Wassernutzung zunehmend der Gewinnung von Trinkwasser geopfert. 1980 wurden die letzten Turbinen stillgelegt – erneuerbare Energie war damals leider noch nicht gefragt.
Mit dem Ende der Stromerzeungung sind Teiche und Gräben zu einem technischen Denkmal geworden und als solches in vielen Schriften und Themenwanderwegen gewürdigt. Der breiten Öffentlichkeit wurden ihre technikgeschichtliche Bedeutung allerdings erst 2010 durch die Erhebung zum „Weltkulturerbe“ bewusst. Dr. Lampe als Bearbeiter der Neuauflage von Haases Buch ist prädestiniert, auch angebliche Zusammenhänge mit dem Montanwesen des Klosters Walkenried klarzustellen.