Im schönen Harzer Fachwerkstädtchen Osterwieck findet derzeit eine hochinteressante Ausstellung zur Entstehungs- und Fundgeschichte der Himmelsscheibe von Nebra unter dem Titel „Ein Himmel auf Erden“ statt, die vor zwei Wochen bereits eine Ausflugsgruppe des Walkenrieder Vereins für Heimatgeschichte in Augenschein nehmen durfte. Mit diesen Aufnahmen wollen wir allen Leserinnen und Lesern der „Walkenrieder Nachrichten“ Lust auf einen Besuch der Ausstellung machen, die geographisch betrachtet noch in der Nähe und zudem absolut sehenswert ist. „Ein Himmel auf Erden“ wird bis zum 30. März 2014 in der Kapellenstraße 2 gezeigt.
Die Ausstellungsräume befinden sich in der Kapellenstraße 2 in Osterwieck. Einige Meter weiter findet man das ebenfalls sehenswerte Stadtmuseum.
In diesem Display wird die Fundposition der Himmelsscheibe und ihrer Beifunde nachgestellt, wie sie 1999 zufällig von Raubgräbern entdeckt wurden.
… stehen auf dem Programm der herbstlichen Busfahrt des Vereins für Heimatgeschichte am Samstag, den 5. Oktober 2013. Also geht es nach Rothenburg ob der Tauber, Nürnberg oder Fürth?
Weit gefehlt. Nach dem Motto „Warum in die Ferne schweifen“ geht die Reise, welche in Walkenried um 8.15 Uhr beginnt, in das nördliche Harzvorland nach Osterwieck und Vienenburg.
Osterwieck – ein wenig bekanntes Kleinod am Fallstein
Zunächst steht ein etwa zweistündiger Stadtrundgang durch die kleine Stadt Osterwieck am Fallstein auf dem Programm. Hier gibt es allein 160 Fachwerkbauten aus der Zeit vor 1640, die Stilrichtungen Gotik, niedersächsisches Fachwerk, Renaissance und Barock sind vertreten. Dazu wird die interessante Stadtkirche St. Stephani aufgesucht und natürlich der „Walkenrieder Hof“ besehen, denn die Walkenrieder Mönche unterhielten in der im Mittelalter bedeutenden Handwerks- und Handelsstadt eine eigene Niederlassung. Der Bestand an Fachwerkbauten ist höchst bemerkenswert, weil es wenig Zerstörungen und nur begrenzte Stadtbrände gegeben hat.
In Osterwieck ist auch die Mittagspause vorgesehen, bevor es vorbei am Grab des „Wilden Jägers“ – er ruht in der Nähe von Osterwieck, wenn er nicht gerade durch die Lüfte braust oder in Walkenried einen Auftritt hat – nach Vienenburg geht. Kurze Zwischenstopps gibt es je nach Zeitbudget an der Wasserburg Wiedelah und/oder am Kloster Wöltingerode. Aber wir lassen und nicht hetzen – es ist eine Ausflugsfahrt und keine Flucht!
175 Jahre und immer noch aktiv: Bahnhof Vienenburg
Die ältesten deutschen Bahnhofsgebäude stehen beide im nördlichen Harzvorland. Das ist einmal Schladen, aber noch älter – und als Knotenpunkt auch bedeutender – ist Vienenburg. Das Gebäude entstand mit dem Bau der Bahnstrecke Braunschweig – Bad Harzburg 1838 und wurde später, als Vienenburg eine steile Karriere als Bahnknoten machte, erweitert, unter anderem um den so genannten „Kaisersaal“. Bis 1945 spielte Vienenburg als Kreuzungspunkt der Strecken Braunschweig – Bad Harzburg und Kreiensen – Goslar – Halberstadt mit mehreren täglichen D-Zügen und einem großen Rangierbahnhof eine beachtliche Rolle, von der nach der Grenzziehung fast nichts mehr blieb. Nach der Wende wurde die Strecke Vienenburg – Halberstadt in veränderter Form wieder aufgebaut. Heute birgt der Bahnhof ein sehr schönes Eisenbahnmuseum mit großem Freigelände und einer Modellbahnanlage, die den alten Zustand des Bahnhofs um 1950 herum zeigt. Daneben ist dort ein Cafe untergebracht, in dem die müden Knochen ein wenig ausruhen können, bevor es über den Harz zurück nach Walkenried geht. Die Rückkehr ist für 18 bis 18.30 Uhr vorgesehen.
Wer diese beiden hoch interessanten Ziele noch nicht angesteuert hat und neugierig ist oder aber wer ganz einfach dort mal wieder hin will, kann sich in nächster Zeit beim 2. Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Herrn Schaper in Bad Sachsa, Telefon (05523 / 3471) anmelden. Die Fahrt wird einschließlich der umzulegenden Kosten für die Stadt- und Museumsführungen ca. 20 € pro Person kosten.