Man stellt immer wieder fest, wie beliebt die Walkenrieder Landschaft bei Wanderern und Spaziergängern ist. Bei Arbeiten im Wald oder bei „Kontrollgängen“ trifft man fast immer Menschen, die ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen – und ganz nebenbei auch die Beschilderung und das gepflegte Aussehen der allermeisten Wege loben.
Das verdanken wir vor allem unseren nimmermüden Bank- und Geländerspezialisten. Kürzlich haben Claus Eggert, Dietmar Langer, Hermann Tischner und Dieter Klein erneut zugeschlagen. Zunächst galt es, die Geländer rund um die Fragmente der Sachsenburg zu erneuern. Die alten, stark abgängigen Reste waren schon vor einiger Zeit beseitigt worden.
Die Erneuerung der Geländer war mit den Landesforsten abgestimmt worden. Neu ist, dass das Innere der Burg nun nicht mehr betreten werden kann – jedenfalls nicht, ohne das Geländer zu übersteigen oder zu zerstören. Damit soll dem ständigen Grillen und Lagerfeuern ein kleiner Riegel vorgeschoben werden, denn dabei bleiben immer Reste zurück, die andere dann beseitigen müssen. Das Geländer ist stabil und handwerklich, wie könnte es anders sein, hervorragend gemacht. Es sollte eine Weile halten. Nachdem am Aussichtspunkt bereits eine neue Bank aufgestellt wurde und die Landesforsten ihrerseits das Geländer an der Steilkante erneuert haben, ist der Platz rund um die Sachsenburg wieder absolut vorzeigbar und lädt zu einem Spaziergang ein.
Weitere Geländer harren noch der Neugestaltung, unter anderem am Aussichtspunkt auf dem Höllstein und auf den Itelklippen. Letzteres wurde zwar stabilisiert, muss jedoch im kommenden Jahr komplett gemacht werden. Hierzu müssen die Landesforsten aber erst das nötige Holz zur Verfügung stellen.
Einmal in Schwung, hat dasselbe Team auch gleich noch die Sitzgruppe unter der Kastanie auf der Spatenbornwiese in Angriff genommen. Hier war eine der beiden vor mehr als 5 Jahren aufgestellten Halbschalen abgängig. Das Arbeiten im Gipskarst ist nicht immer leicht.
Für den Transport von Material und Gerät wurde unter anderem wieder unser Multicar genutzt. Am Ende stand auch diese Bank fest gemauert in der Erden, die zweite Halbschale daneben kann noch eine Weile Dienst tun.
Auch wenn die Temperaturen in der Arbeitswoche erträglich waren, war die Arbeit für alle Beteiligten dennoch anstrengend und schweißtreibend. Hier wird das Ehrenamt wirklich gelebt und die Liebe zur Heimat tatkräftig demonstriert. Die Wanderer auf dem „Karstwanderweg“ oder aber die Spaziergänger auf dem Rundweg Nummer eins werden die neu geschaffenen Sitzmöglichkeiten – eine weitere Bank steht ja am Drehkreuz, eine neue Sitzgruppe auf dem vorderen Höllstein – zu schätzen wissen. Deswegen ist es auch in Ordnung, dass an der Lehne nun „Wir Walkenrieder e.V.“ dransteht.
Allen vier Beteiligten sei herzlich gedankt!
Viele Spaziergänger und Wanderer haben es sich seit langem gewünscht. Trotzdem haben wir länger überlegt, ob eine Bank, wie sie viele Jahre lang auf der Sachsenburg-Klippe oberhalb der Burg gestanden hat, Sinn macht – schließlich finden dort oben immer wieder einmal Feiern von Zeitgenossen statt, die es mit dem Aufräumen nicht so genau nehmen. Am Ende obsiegte jedoch der Gedanke, dass dort einfach wieder eine Bank hingehört. Zu schön ist der Ausblick nicht nur auf den Sachsenstein, sondern auch auf die Eisenbahn…
Claus Eggert, der auch die Teile angefertigt hat, Dieter Klein und Dietmar Langer waren dieses Mal unterwegs, um die Bank aufzustellen. Wie man sieht, hat sie sehr stabile Fundamente und dürfte so einfach nicht herausreißbar sein. Es ist traurig, dass man sich auch über so etwas Gedanken machen muss, aber mit diesem „Unterbau“ sollte die Bank ein paar Jahre durchhalten können. Auch die Bretter sind etwas dicker als üblich, damit sie nicht zertreten werden können. Das alles macht sehr, sehr viel Arbeit. Aber dieser Aussichtspunkt ist es sicher wert.
Eine der Vorgängerinnen dieser Bank hieß übrigens „Pingel-Bank“, weil der seinerzeitige Besitzer des „Goldenen Löwen“ dieses Namens sie wohl gestiftet hat. Oder gern dort gesessen hat. Vor 30 Jahren ist dann der letzte Vorgänger dort oben verschwunden, und insbesondere Claus Eggert hat immer den Gedanken verfochten, dort wieder etwas aufzustellen. Er kann dann von da oben die millimeterweisen Bewegungen im Bahndamm direkt beobachten, denn die alte Arbeit als „Bahnmeister“ lässt ihn ja nicht wirklich los. Dieter Klein wiederum kann von dort aus der Umwandlung des Sachsenstein-Anhydrits in Gips zuschauen. Dafür muss man sich schon mal setzen können. Vor allem aber sollten die Wanderer auf dem Karstwanderweg und die Spaziergänger, die einen der schönsten Walkenrieder Wege mit dem Ziel Sachsenburg beschreiten, ihre Freude an dieser neuen Bank haben.
Dem Vorsitzenden bleibt zum dritten Mal in diesem Jahr nur, „Dankeschön“ zu sagen im Namen des Vereins und vor allem aller Menschen, die sich dort nach steilem Aufstieg zur Ruine niederlassen. Habt ihr wieder toll gemacht!
Auf dem schönen Weg von Walkenried über den Affenteich und entlang der Bahnstrecke zur Sachsenburg empfanden viele Wanderer und Spaziergänger die ständig feuchte und gelegentlich überschwemmte kleine Senke in der Nähe des Schotterwerks als störend. Versuche, das Problem mittels Holzbrettern und „Umleitungen“ in den Griff zu bekommen, schlugen allesamt fehl. Nun hat der Verein „Wir Walkenrieder“ in seiner Funktion als Erbe des Harzklubs einen neuen und grundlegenden Anlauf genommen.
Ob er dauerhaft trägt, werden die nächsten Jahre mit ihren Wolkenbrüchen zeigen. Die Forstverwaltung wollte selbst nicht an das Thema heran, stimmte jedoch der Baumaßnahme der „Walkenrieder“ zu, soweit ortsübliches Material genutzt würde. Die Firma Formula (Kutzhütte) war wie schon beim Geländer am Eckstormweg auch hier mit einer Fuhre Gips- und Dolomitgrus behilflich, der Bauhof der Gemeinde spendierte ein dort nicht mehr nutzbares Stück Rohr. Am letzten Freitag nun haben Dietmar Langer, Wolfgang Wölke und Erich Müller, ausgestattet unter anderem mit der Rüttelplatte von Claus Eggert, Nägel mit Köpfen gemacht. Erde und Laub werden die Farbe des Weges in Kürze wieder dem übrigen Standard anpassen.
Der Weg ist nun wieder für Wanderer und Radfahrer gut passierbar. Umwege, im Naturschutzgebiet ohnedies nicht wirklich erwünscht, erübrigen sich nun. Motorfahrzeuge dürfen hier sowieso nicht fahren. Also sollte das Rohr jahrelang halten.
Einem anderen, durch Vandalismus hervorgerufenen Problem will man demnächst zu Leibe rücken. Auf dem Aussichtspunkt Kupferberg wurden nun beide vorhandenen Bänke den Hang hinabgeworfen. Hier will der Verein stabile Bänke aufstellen und diese überdies fest im Boden verankern – eine im Unterschied zu oben eigentlich überflüssige Arbeit, die die „Walkenrieder“ anderen und unliebsamen Zeitgenossen verdanken. Derweil sind auch die Arbeiten zum Aufstellen bzw. Anbringen weiterer 30 Harzklub-Schilder auf den Walkenrieder Wanderwegen abgeschlossen. Ab Herbst können diese Zug um Zug vorwiegend im Himmelreich platziert werden.
Im Zuge der Herrichtung eines Rundweges um unseren Klosterort wurden kürzlich zwei weitere Bänke auf dem Weg zur Sachsenburg aufgestellt. Eine Bank, die von Kennern als „Fahrgastzählbank“ geschätzt wird, stand bereits dort, wo sich der Weg zur Sachsenburg wieder hinunter zu den Bahngleisen senkt. Nun sind weitere zwei hinzugekommen: Eine etwa an der Stelle, wo sich auf der anderen Gleisseite dereinst das zuletzt von Familie Schrader bewohnte Bahnwärterhaus befand, und eine dort, wo der Weg zum Sachsenstein über das Drehkreuz abzweigt.
Die erste der beiden von Claus Eggert, Klaus Facius und Erich Müller aufgestellten Bänke ermöglicht einen schönen Blick über die Spatenbornwiese hinweg. Die zweite Bank wird sicher gern auch von den Besuchern des Karstwanderweges genutzt werden, der hier mittels eines Stichweges von der anderen Seite herüberkommt, um die Besucher ebenfalls zur Sachsenburg zu führen. Das Aufstellen der Bänke stellt den Schlusspunkt unter eine recht umfangreiche Arbeit dar, der sich die Mitglieder und Freunde des Vereins „Wir Walkenrieder“ verschrieben haben. Geeignetes Holz muss beschafft, gelagert, gesägt und gehobelt werden. Dazu mehr in einem noch folgenden Bericht, der sich mit diesen „Hintergrundarbeiten“ beschäftigen wird.
Im dritten Teil der kleinen Wanderweg-Reihe hier in den „Walkenrieder Nachrichten“ wollen wir heute von Walkenried aus in westlicher Richtung laufen. Startpunkt sei erneut der Parkplatz hinter dem Kloster, aber für diese kleine Tour eignet sich der Bahnhof Walkenried ebenso gut als Beginn. Vom Klosterparkplatz aus gehen wir zunächst durch die kleine Pforte der Klostermauer, überqueren den Klosterplatz und verlassen diesen in seiner Südostecke zwischen dem Herrenhaus der ehemaligen Domäne und der Klostermühle, passieren die Feuerwehr und biegen am ehemaligen Jagdschloß der Herzöge von Braunschweig scharf nach rechts in die Turmstraße ab. Hier laufen wir ein kleines Stück entlang der alten Klostermauer, die an dieser Stelle leider etwas an Höhe verloren hat und vor sich hin bröckelt, nicht zuletzt eine Folge des intensiven Lkw-Verkehrs zum Gipswerk Kutzhütte. An der Kreuzung mit der Bahnhofstraße geht es nach links und vorbei am ehemaligen Amtsgericht (derzeit Verwaltung der Samtgemeinde) in Richtung Bahnhof.
Bevor wir diesen erreichen, biegen wir nach rechts in den „Sachsaer Weg“ ein. Im Sommerhalbjahr kann man hier kurz anhalten, einen Euro zücken und den Zügen der Gartenbahn zuschauen, bevor es weiter geht. Der Sachsaer Weg geht nach ca. 700 Metern in einen Waldweg über, dem wir treu bleiben, auch wenn rechter Hand der Radwanderweg nach Braunlage lockt. Wir passieren den Affenteich und treten in den Wald ein, der hier „Blumenberg“ genannt wird. Links können wir die Reste des Schotterwerks der ehemaligen Kleinbahn Walkenried – Braunlage, der „Südharz-Eisenbahn“, erkennen. Nun geht es auf einen kleinen Waldpfad nach links und dann auf breiterem Wege leicht bergan bis an den Waldrand, wo wir unten die Gleise der Bahnlinie Northeim – Nordhausen sehen, denen wir nun bis zur Sachsenburg treu bleiben. Eine Bank lädt zu einer kleinen Rast ein, und man sollte das Angebot annehmen, denn bis zur Sachsenburg kommt nun keine mehr.
Im Wald rechts verbergen sich viele kleine und größere „Zwerglöcher“, Gipsblasen, die durch die Umwandlung von Anhydrit in Gips entstehen. Das größte von ihnen, die „Waldschmiede“, ist allerdings nur noch Ruine. Aber gleich daneben findet man einige hoffnungsvolle Nachwuchsblasen. Wo der Weg in Richtung Bad Sachsa rechts abbiegt und bergab führt, gehen wir geradeaus weiter und passieren alsbald das erste historische Flurdenkmal, einen alten Wall, der zu einer vor- oder frühgeschichtlichen Wehranlage an dieser strategisch günstigen Ecke des steil abfallenden Sachsensteins gehörte. Links können wir dann ein gut ausgebautes Zwergloch bestaunen, bevor es steil hinauf zu den Fragmenten der Sachsenburg geht, die ihrerseits wieder auf einem Wall errichtet wurde. Wir erkennen den großen Rundturm und einen Teil der Mauer und müssen etwas Phantasie walten lassen, um uns die gewaltige Toranlage der Burg mit ihren beiden eckigen Türmen und der Durchfahrt in der Mitte vorzustellen. Am Rundturm vorbei geht es auf das Plateau, wo uns zwar keine Sitzgelegenheit erwartet, aber ein dafür umso schönerer Ausblick auf die unter uns liegende Bahnstrecke, die Niederung der Uffe, den gewaltigen Abbruch des Sachsensteins und – etwas entfernt – auf den Kranichstein bei Neuhof erwartet. Eisenbahnfans sei verraten, dass die Triebwagen hier immer zu den Minuten 48 (nach Nordhausen) und 06 (nach Northeim) durchrauschen. Bis vor wenigen Jahren war hier wegen Senkstellen im Gipskarst nur 30 km/h erlaubt.
Nachdem wir uns satt gesehen oder je nach Geschmack auch über das Schicksal des Salierkaisers Heinrich IV. sinniert haben, der für den Bau der Burg verantwortlich zeichnet, wenden wir uns zur Rückkehr und gehen auf gleichem Wege zurück bis zum so genannten „Drehkreuz“, wo wir die Bahn überqueren und nach Erklimmen des Hanges links abbiegen, um alsbald die Spatenbornwiese zu erreichen, auf der wir von April bis Oktober zumeist eine kleine Kuhherde antreffen, deren Mitglieder für eine gewisse Abwechslung durchaus dankbar sind. Wir folgen ab hier dem „K“ des Karstwanderweges und klettern noch auf den Höllstein hinauf, um die Walkenrieder Teichwelt und die dahinter liegenden Harzberge von oben zu bestaunen. Am Höllteich überqueren wir die Straße nach Neuhof, passieren den Röseteich und die schöne, aus Gips erbaute Villa des Fabrikanten Albrecht Meier, bevor wir nach Überqueren der Bahnstrecke wieder in den Klosterbezirk einbiegen.
Für die gesamte Tour sollte man sich gut zwei Stunden Zeit nehmen. Längeres Erforschen der Sachsenburg oder Warten auf Züge kommen dann noch hinzu. Die Wege sind leicht zu begehen, es gibt nur eine nennenswerte Steigung von der Spatenbornwiese hinauf auf den Höllstein.
Wer gern mehr über die Sachsenburg oder die Zwerglöcher erfahren möchte, dem sei die kleine Schrift des Vereins für Heimatgeschichte „Der Höllstein, der Sachsenstein und die Sachsenburg“ empfohlen, die es unter anderem am Kiosk in der Ortsmitte und bei der Post in der Bahnhofstraße gibt.