Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Walkenrieder Gemeindebücherei können für 2014 eine zufriedenstellende Bilanz ziehen. Zusammen mit der kleinen Dauerausstellung und dem Archiv des Vereins für Heimatgeschichte konnten sie knapp 700 Besucher begrüßen – das sind immerhin 20 % mehr als noch 2013. Sehr erfreulich ist hierbei, dass wieder mehr Kinder den Weg in die alte Schule in Walkenried finden. Hierzu trägt sicher auch bei, dass mit Frau Saliger wieder eine sehr engagierte „Vorleserin“ eingestiegen ist. Zwar ist der Kreis der kleinen Zuhörer noch klein, aber treu. Michael Reinboth und Gisela Gust, die die Pforten von Bücherei und Ausstellung jeden Dienstag von 15:00 bis 17:00 Uhr öffnen, sind zwar zufrieden, möchten die Besucherzahlen aber noch weiter steigern. Deswegen werden alte und junge Leser immer wieder nach ihren Lesewünschen befragt, um hinsichtlich der Literaturauswahl richtig zu liegen.
Pro Jahr können rund 50 Bücher neu erworben werden, aber es gibt auch einige Bürgerinnen und Bürger, die Bücher spenden und damit helfen, die Bestände der Bücherei attraktiv zu erhalten. Regelmäßig wird die Bestsellerliste nicht nur der Belletristik, sondern auch der Sachbüchern studiert und der Bücherkauf auch daran ausgerichtet. Bei den Kinderbüchern waren 2014 „Der kleine Drache Kokosnuss“ und „Das magische Baumhaus“ die Renner. Die Erwachsenen bevorzugten historische Romane und Kriminalgeschichten, aber auch Literatur zum Ersten Weltkrieg und zum Mauerfall war gefragt.
Laut Michael Reinboth vom Verein für Heimatgeschichte hat sich die Kombination der Öffnungszeit von Bücherei und Geschichtsverein bewährt. Man erziele kleine „Synergieeffekte“, da Büchereibesucher gern auch einmal in der Ausstellung vorbeischauen oder sich nach der Heimatliteratur des Geschichtsvereins erkundigen. Sehr dankbar ist Reinboth für die Unterstützung durch die Gemeinde Walkenried, die zwar keinen Etat für den Bücherkauf mehr hat, aber ansonsten weiter für die Kosten der Bücherei aufkommt. „Es ist auch in Walkenried wichtig, Kindern und Erwachsenen einen kostenfreien Zugang zu guter Literatur zu ermöglichen. Es geht darum, nicht nur einmal pro Jahr aus Imagegründen vorzulesen, sondern Menschen dauerhaft für das Lesen zu begeistern. Das versuchen wir mit unseren bescheidenen Mitteln und freuen uns über jeden Besucher, der den Weg zu uns findet.“
Am 23. und 30.12. bleibt die Walkenrieder Gemeindebücherei geschlossen. Anfang Januar geht es – auch mit neuen Büchern – in die nächste Saison, in der man mittels weiterer Veranstaltungen die 1000er-Marke möglichst knacken will.
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Sigrid Schneeberg wird es auch im kommenden Jahr wieder spannende Vorleseabende für Kinder in der Walkenrieder Bücherei geben. Die eingebundene, liebevoll gestaltete Grafik enthält die wichtigsten Termininformationen. Frau Sigrid Schneeberg sei an dieser Stelle für ihr Engagement einmal herzlich gedankt: Kinder zu Büchern zu führen ist sicher eine der schönsten und zugleich sinnvollsten ehrenamtlichen Freizeitbeschäftigungen, denen man überhaupt nachgehen kann.
In die Bücherei der Gemeinde Walkenried zieht langsam wieder Leben ein. Nachdem sie seit dem 2. Oktober wieder an jedem Dienstag für die Ausleihe von Büchern zur Verfügung steht, wird Sigrid Schneeberg ab 29. Oktober zu den ursprünglich vereinbarten Terminen und Uhrzeiten das Vorlesen für Kinder anbieten, wie gewohnt getrennt nach Altersgruppen.
Beim Verein für Heimatgeschichte, der sich – ohne mit der derzeitigen finanziellen Lösung einverstanden zu sein – vorläufig des Themas Bücherei angenommen hat, ist man hierüber sehr froh, denn es sei, so Michael Reinboth vom Geschichtsverein, wichtig, dass erst einmal wieder Leben in die Räume einziehe und die Dienste der Bücherei wieder in Anspruch genommen werden. Dann könne man auch die Anschaffung neuer Bücher und anderes denken. Man sei auch fest entschlossen, den Bücherei-Standort Walkenried im Rahmen einer neuen Kommune zu „verteidigen“, denn, so Reinboth weiter, immerhin sei ein Ortsteil Walkenried in einer neuen Gemeinde Bad Sachsa der zweitgrößte und somit geradezu prädestiniert für einen zweiten Büchereistandort.
Das Archiv für Heimatgeschichte, die ortsgeschichtliche Sammlung Walkenried sowie die Bücherei befinden sich im Gebäude der ehemaligen Walkenrieder Grundschule am Geiersberg.
Leihgebühr und andere Themen
Um die Bücherei attraktiver zu machen, den Bücherbestand aktuell zu halten und Neuanschaffungen tätigen zu können, müsse man angesichts der katastrophalen Finanzlage der Kommune Walkenried und der Aussichtslosigkeit in Bezug auf einen genehmigten Haushalt, der dann wieder freiwillige Aufgaben zuließe, auch über neue Wege nachsinnen. Neben Spenden gehört hierzu auch das Thema einer mäßigen Leihgebühr für Erwachsene. Der Verein für Heimatgeschichte will hierzu ein Konzept entwickeln und es alsbald der Verwaltung vorlegen. Bis dahin – und einer entsprechenden Beschlussfassung der zuständigen Gremien – bleibt die Ausleihe natürlich kostenlos.
Übrigens: Neuzugänge von Büchern werden ab jetzt auch hier bei uns in den „Walkenrieder Nachrichten“ bekanntgegeben, damit sich die Kunden auch auf diesem Wege informieren können.