Quasi als Auftakt zu den geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten aus Anlass des 150jährigen Bestehens der Eisenbahnstrecke Northeim – Nordhausen im Jahr 2019 widmet sich der Verein für Heimatgeschichte der Geschichte des Walkenrieder Tunnels und der Himmelreichhöhle, die beim Bau des Tunnels im Jahre 1868 entdeckt wurde. Am Mittwoch, den 28.02. ab 18.30 Uhr wird Michael Reinboth hierzu einen bebilderten Rückblick auf die Entdeckung, die anfangs geplante Schauhöhle, das Unglück beim Tunnelbau und die danach über Jahrzehnte währende Geschichte der Entwässerung des Höhlen- und Tunnelbereichs mittels Stollenbau geben. Die Veranstaltung findet im KlosterHotel in Walkenried statt.
Bis heute stellt die Himmelreichhöhle einen der größten Höhlenräume in Deutschland dar. Nicht nur wegen des hindurchführenden Tunnels, sondern auch wegen der nach wie vor stattfindenden Umwandlung von Anhydrit in Gips und der damit verbundenen gelegentlichen Ablösung tonnenschwerer Gesteinsplatten von der Decke der Höhle ist sie aber praktisch unzugänglich – jedenfalls sei vor ihrem Betreten nachdrücklich gewarnt. Dennoch ist es faszinierend, dem Kampf der Eisenbahn gegen eindringende Gewässer unbekannter Herkunft und den Meinungen diverser Experten hierzu nachzugehen. Noch heute funktioniert das System Itelteich – unterirdischer Bachlauf – Pontelteich ohne Einschränkung, jedoch wird anstelle der Höhle nunmehr einer der Stollen durchflossen, die deswegen immer noch der laufenden Kontrolle durch die Eisenbahn unterliegen müssten. Jedoch scheint sich das Wissen um die im Untergrund des idyllischen Bergmassivs lauernden Risiken nach und nach zu verflüchtigen – mit möglichweise fatalen Folgen für die Stabilität des Tunnels. Der Zustand des Mundlochs des Hauptstollens jedenfalls lässt nichts Gutes erahnen. Mit Höhle und Tunnel verfügt die Walkenrieder Landschaft über ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Besonderheit des Südharzer Gipskarstes.
Eintritt wird nicht erhoben, Gäste sind wie immer willkommen.
Um verwandtschaftliche Beziehungen besonderer Art geht es beim nächsten Vortrag des Vereins für Heimatgeschichte in Walkenried, der am Mittwoch, den 26.10. ab 15.00 Uhr in den Räumen der Walkenrieder Gemeindebücherei angeboten wird.
Die große Zisterzienserabteil Leubus (Lubiaz) an der Oder (Bild) ist eine Enkeltochter des Walkenrieder Klosters, denn sie wurde von der Walkenrieder Tochter Pforte (Schulpforta) aus besiedelt. Von diesem ersten Zisterziensterkloster in Schlesien wiederum wurden die Abteien Heinrichau (Henrykow) und Kamenz (Kamieniec Zabkowicki) gegründet sowie das berühmte Frauenkloster Trebnitz (Trzebnica), Grabstätte der Heiligen Hedwig, betreut. Von Heinrichau wiederum wurde die sehr bekannte Abteil Grüssau (Krzeszow) zu Füßen des Riesengebirges besiedelt. Die Grüssauer Zisterzienser wiederum unterhielten eine Probstei in Bad Warmbrunn (Cieplice) im Hirschberger Tal. Michael Reinboth hat alle diese Stätten aufgesucht und berichtet anhand von Bildern und Dokumenten über die Geschichte und den heutigen Status der Klöster und ihrer Umgebung. Da alle Abteien in Schlesien die Reformation überdauerten, sind sie heute in ihrer Bausubstanz weitgehend barock geprägt und haben damit ein durchweg anderes Aussehen als Walkenried, jedoch wirkt besonders in den Kirchen das zisterziensische Bauerbe noch deutlich nach.
Gäste sind zu diesem Vortrag herzlich willkommen, der Eintritt ist wie immer frei.
Am Mittwoch, den 25. Mai, bietet der Verein für Heimatgeschichte in der Walkenrieder Gemeindebücherei einen weiteren Vortrag an. Friedemann Schwarz aus Hohegeiß erinnert in Bild und Wort an jene bewegenden Monate der Jahre 1989 und 1990, als im Harz nach der Grenzöffnung eine Verbindungsstraße nach der anderen wieder passierbar gemacht wurde und die Harzer Orte wieder zueinander fanden. Von Eckertal bei Bad Harzburg über Braunlage/Elend, Hohegeiß/Benneckenstein, Zorge/Ellrich, Walkenried/Ellrich bis hin nach Mackenrode hat Schwarz aus eigenem Erleben Dokumente und Fotos zusammengetragen und erinnert damit an eine Zeit, als nach der Wende in der DDR unmöglich geglaubtes wahr wurde, aber auch daran, dass manche der Grenzöffnungen buchstäblich holprig verlief.
Der Öffnung des Schienengrenzübergangs Ellrich/Walkenried hat der Verein bereits einen Vortrag gewidmet und auch ein Buch darüber herausgegeben. Der Vortrag beginnt um 15 Uhr. Der Eintritt ist wie immer frei, Gäste sind herzlich willkommen.
Walkenrieder Altar weiter zu besichtigen
Wer ihn noch nicht gesehen hat, kann rund um diesen Vortrag herum auch den Walkenrieder Altar in der ortsgeschichtlichen Sammlung des Geschichtsvereins aufsuchen. Dies ist ansonsten aber auch jeden Dienstag zwischen 15 und 17 Uhr (Öffnungszeit von Archiv und Bücherei) möglich.
Am Mittwoch, den 10.02.2016, findet in der Walkenrieder Gemeindebücherei ab 15:00 Uhr der nächste Vortrag des Vereins für Heimatgeschichte statt, zu dem wiederum Gäste herzlich willkommen sind. Der Eintritt ist wie üblich frei.
Dieses Mal steht nicht die Heimatgeschichte im Vordergrund, sondern der Blick wird einmal gen Süden gerichtet. „Bamberg und die Fränkische Schweiz“ werden von Michael Reinboth in Bild und Wort vorgestellt. Das Weltkulturerbe Bamberg mit seinen wundervollen Bauten steht am Beginn einer Rundreise, die anschließend durch die Täler von Wiesent, Leinleiter, Trubach und Püttlach führt und in deren Rahmen nicht nur Naturdenkmale wie die „Ehrenbürg“, sondern auch pittoreske Orte wie Tüchersfeld, Pottenstein, Egloffstein oder Waischenfeld, aber auch der Wallfahrtsort Gößweinstein mit seiner schönen Barockbasilika vorgestellt werden.
Wussten Sie beispielsweise, dass die Fränkische Schweiz nicht nur die größte Höhlen-, sondern auch die größte Brauereidichte in Deutschland aufzuweisen hat? Leider kann diese Eigenschaft nur anhand einiger Wirtshausschilder demonstriert werden… Die Rundreise vermag sicher auch Anregungen für einen Kurzurlaub im Fränkischen zu geben.
Vortragender und Verein würden sich über zahlreichen Besuch freuen.
Im letzten Herbst haben Friedemann Schwarz und andere Mitwirkende aus den Reihen des Walkenrieder Vereins für Heimatgeschichte ihren zahlreichen Zuhörern das Thema „Der Erste Weltkrieg an der Südharzer Heimatfront“ bereits näher gebracht. Wegen der Fülle des Materials kommt es nun am Mittwoch, dem 25. Februar ab 15 Uhr in der Walkenrieder Gemeindebücherei zu einer Fortsetzung, in der es um den weiteren Kriegsverlauf ab 1915 bis hin zum Zusammenbruch im Herbst 1918 geht. Wiederum werden Quellen aus Hohegeiß, Tettenborn, Bad Sachsa und Walkenried zitiert. Außerdem kommt der Tagebuchschreiber Friedrich Reinboth zu Wort, der seine Erlebnisse bis zu seinem Tod 1918 fast lückenlos dokumentiert hat und ungeschminkt über die Front, aber auch die Heimaturlaube berichtet. Wie schon beim ersten Mal können die Gäste eine abwechslungsreiche, aber auch zum Nachdenken anregende Veranstaltung erwarten. Auszüge aus dem Tagebuch können übrigens auch in den „Walkenrieder Nachrichten“ eingesehen werden.
Gäste sind wie immer herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.