Zeichnungen und Aquarelle von Walther Reinboth in der Gemeindebücherei Walkenried
Walther Reinboth sen. verstarb vor mehr als 30 Jahren und hinterließ als sein Lebenswerk nicht nur die Ergebnisse seiner Heimatforschungen, sondern auch eine umfangreiche Sammlung von Gemälden, Skizzen, Zeichnungen, kolorierten Zeichnungen und Aquarellen. Sein Enkel Michael hat diese nun zusammen mit dem Urenkel Christian gesichtet, geordnet und katalogisiert. Rund 140 Blätter unterschiedlicher Größen sind dabei als erhaltenswert eingestuft worden, die, von Ausnahmen abgesehen, in drei Kategorien eingeteilt werden können.
Walkenried und der Südharz
Dieser Teil umfasst rund 40 Zeichnungen und Aquarelle mit sehr unterschiedlichen Motiven: Gebäude wie das Kloster sind dabei, die Klosterteiche und die Walkenrieder Landschaft, die alte Wiedabrücke oder einfach nur ein Straßenzug wie der Hohe Weg. Aus der Umgebung stechen sehr schöne Darstellungen der Südharzer Landschaft und des Oberharzes heraus. Die Bilder entstanden in einem Zeitraum von ca. 1930 bis 1960.
Nordhausen und Umgebung
Dieser Teil der Sammlung umfasst ebenfalls rund 40 Bilder, deren Erstellung ausschließlich vor 1945 liegt, weil Walther Reinboth danach nicht mehr nach Nordhausen zurückgekehrt ist. Hier ist es gelungen, den Nordhäuser Geschichtsverein und das Stadtarchiv für die Aufbewahrung zu gewinnen. Die Nordhausen-Sammlung ist somit komplett in guten Händen.
Reisen und Krieg
Walther Reinboth war als Vertreter der Südharzer Gipsindustrie vor und nach dem Krieg sehr viel unterwegs – vor 1945 in Westfalen, in der Provinz Sachsen, im Sudetenland und in Ostpreußen, nach 1945 unter anderem in der Oberpfalz. Überall hatte er Block und Stift dabei, und so finden sich Motive aus Dortmund, aus Paderborn, aus dem Samland bei Königsberg, aus dem Egerland, Zeichnungen aus der Adersbacher Felsenstadt… Während des Krieges wurde er für einen einwöchigen Studien-Aufenthalt in Rothenburg ob der Tauber ausgewählt und hat diese Stadt in zahlreichen wunderbaren Zeichnungen erfasst. Als Soldat war auf dem Balkan und auf dem Rückzug durch Slowenien und die Hohen Tauern unterwegs und vergaß auch hier nie seine Malutensilien, weswegen wir über einige sehr schöne Darstellungen aus dem Sanntal und aus den Tauern verfügen.
Im Archiv des Geschichtsvereins und in der Walkenrieder Gemeindebücherei werden nun bis Weihnachten die Walkenried-Zeichnungen und -Aquarelle gezeigt. Sie sind alle im Urzustand, also nicht gerahmt, aber sämtlich in sehr gutem Zustand. Wer sich die Bilder ansehen oder gar eines erwerben möchte, der kann dies jeden Dienstag und Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr tun. Dann besteht auch Gelegenheit, den Stapel Nummer drei durchzuschauen.
Das städtische Museum FLOHBURG in Nordhausen zeigt seit der vergangenen Woche eine Sonderausstellung mit Gemälden des in Nordhausen geborenen Malers Walther Hans Reinboth (1899 – 1990), der sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Walkenried niederließ und hier unter anderem als Höhlenforscher, Landschaftsmaler und Gründer des Walkenrieder Geschichtsvereins zahlreiche Spuren hinterließ. Die Sonderausstellung wird noch bis zum 23. August 2015 im Grünen Salon der FLOHBURG zu besichtigen sein, ausführlichere Informationen finden sich hier auf der Internetseite der Stadt Nordhausen. Einige sich im Familienbesitz befindliche Bilder von Walther Hans Reinboth, die Szenen aus seiner ersten und zweiten Heimat – Nordhausen und Walkenried – zeigen, haben wir hier nachfolgend (sozusagen als „Appetitanreger“) in den „Walkenrieder Nachrichten“ eingebunden.
Auch im neuen Jahr 2014 wollen wir unsere Artikelreihe „Walkenried in Gemälden“ fortsetzen – und hierbei mit einem Aquarell des sogenannten „Kapitänshauses“ in der Harzstraße von Walther Hans Reinboth beginnen. Das Bild entstand in den 1970er Jahren und zeigt noch den – inzwischen nicht mehr vorhandenden – großen Balkonvorbau an der Vorderseite des Gebäudes. Die Wahl dieses Bildes als erstes Gemälde im neuen Jahr erfolgte übrigens alles andere als zufällig – erst kürzlich hat der Walkenrieder Geschichtsverein umfangreiche Dokumente zum Leben des Erbauers dieses Hauses – des Kapitäns zur See Felix Meier (1834 – 1886) – von einem seiner Verwandten erhalten, die wir derzeit noch auswerten und die wiederum die Grundlage einer demnächst hier in den „Walkenrieder Nachrichten“ erscheinenden neuen Artikelserie über den „Walkenrieder Seefahrer“ und sein Wirken im Klosterort bilden werden. Freunde der Heimatgeschichte dürfen sich schon heute auf diese „Notizen zum Leben des ‚Walkenrieder Kapitäns‘ Felix Meier“ freuen.
Wer selbst noch über alte (oder neue) Gemälde, Skizzen und Zeichnungen von Walkenried verfügt, ist übrigens herzlich dazu eingeladen, unsere kleine Bildersammlung durch eine Zusendung an christian.reinboth@gmx.de zu bereichern.
Mit dieser Zeichnung meines Urgroßvaters Walther Hans Reinboth setzen wir unsere Reihe “Walkenried in Gemälden” fort. Sie zeigt den unverwechselbaren doppelten Kreuzgang bzw. Lesegang im nördlichen Flügel des Walkenrieder Klosters, der völlig zu Recht als einer der schönsten noch erhaltenen Kreuzgänge der Gotik gilt, und der heutzutage regelmäßig als Veranstaltungsort für die beliebten Kreuzgangkonzerte dient. Die Zeichnung ist undatiert, dürfte aber irgendwann in den 1960er oder 1970er Jahren entstanden sein. Wer selbst noch über alte (oder neue) Gemälde, Skizzen und Zeichnungen von Walkenried verfügt, ist herzlich dazu eingeladen, unsere Sammlung durch eine Zusendung an christian.reinboth@gmx.de zu bereichern.
Mit diesem Gemälde meines Urgroßvaters Walther Hans Reinboth setzen wir unsere Reihe “Walkenried in Gemälden” fort. Zu sehen ist hier der Blick auf den (sich mittlerweile leider teilweise im Abbau befindlichen) Röseberg bei Walkenried; entstanden ist das Bild vermutlich irgendwann in den 1960er Jahren. Wer selbst noch über alte (oder neue) Gemälde, Skizzen und Zeichnungen von Walkenried verfügt, ist herzlich dazu eingeladen, unsere Sammlung durch eine Zusendung an christian.reinboth@gmx.de zu bereichern.