Am 17. März hat die Arbeitsgruppe „Harzklub“ des Vereins „Wir Walkenrieder“ die letzten noch verbliebenen Lücken in der Beschilderung des Wandergebietes Blumenberg geschlossen. Dabei wurden am Prior- und Eckteich nochmals 8 Schilder neu angebracht, 3 Schilder umgehängt und 4 alte Schilder beseitigt.
Die alten und die umgehängten Schilder waren noch an Bäumen befestigt, die neuen sind wie fast alle in den letzten Jahren montierten an eigenen Pfosten angeschraubt. Mit den Schildern werden letzte Zweifel an der Wegeführung behoben. So hatten sich Gäste darüber beklagt, dass von der Badestelle Priorteich zwar Schilder nach Bad Sachsa und zum Parkplatz weisen, nicht jedoch nach Walkenried hinein. Dieser Mangel wurde nun abgestellt. Die jetzt angebrachten Schilder hat der Verein auf seine Kosten bei einer Bad Sachsaer Firma anfertigen lassen. Die nächste Runde Schilder geht wieder auf Kosten des Harzklub-Hauptvereins. Er hatte auch die ersten 60 Stück bezahlt und stellt bis heute Pfosten, Einschlaghülsen und Zubehör zur Verfügung. Vorgesehen ist dann noch eine „Durchforstung“ der Beschilderung im Himmelreich. In diesem Jahr sollen noch einige neue Schilder am Eseltreiberweg in Richtung Zorge montiert werden.
Mit der Beschilderung einher geht – im Einklang mit den Bestrebungen von Forst und Harzklub – auch eine Bereinigung des Wegenetzes. So wurden der Verbindungsweg durch den Höllstein zur Spatenbornwiese, der „Goldbornweg“ und nun auch der vordere kurze Querweg Hirseteich – Eckteich aus dem Programm genommen.
„Die Konzentration ist erforderlich, weil mit den vorhandenen Kräften nicht nur bei uns, sondern im ganzen Harz das umfangreiche Wegenetz nicht mehr gepflegt werden kann“ erläutert Michael Reinboth die Herausnahmen. Das Walkenrieder Wegenetz des Harzklubs ist immer noch beachtlich, was der landschaftlichen Vielfalt vor allem rund um die Klippen und Teiche geschuldet ist. Daran wird sich auch nichts ändern.
In den neuen Wanderkarten ist die Straffung des Wegenetzes bereits berücksichtigt worden. Zwei Drittel der Walkenrieder Schilder und mehr als 90 % der neu angebrachten sind übrigens auch mit Geokoordinaten versehen. Das hat freilich auch seine Tücken – zum Beispiel, wenn so ein neues Schild ein paar Meter weiter angebracht werden muss. Streng genommen müssten dann auch neue Koordinaten angeschrieben werden. Aber solche Fälle sind gottseidank sehr selten.
Seit Jahresbeginn hat der Verein „Wir Walkenrieder“ vom aufgelösten Harzklub die Betreuung der Wanderwege rund um den Klosterort übernommen. Nach außen hin wurde diese Veränderung bisher kaum wahrgenommen. Alte Harzklub-Mitglieder wie Jakob Heinert haben sich weiter punktuell um Reparaturen bzw. das Anbringen heruntergefallener Schilder gekümmert, die „Walkenrieder“ wiederum haben zwei der drei Harzklub-Hütten nach dem Winter aufgeräumt. Vor allem aber wurden die Geo-Koordinaten für eine Neubeschilderung des Naturschutzgebietes Priorteich-Sachsenstein aufgenommen und die Schilder beim Harzklub-Hauptverein, mit dem die „Walkenrieder“ eine Kooperation vereinbart haben, in Auftrag gegeben. Vorteil: Die rund 50 Schilder werden vom Hauptverein aus Mitteln des „Deutschen Wandertages“, der 2014 im Harz stattfindet, bezahlt.
Nachdem diese Schilder nun eingetroffen sind, hat Dietmar Langer sich der Sache angenommen. Zusammen mit Michael Reinboth hat er die ersten rund 30 Schilder bereits angebracht. Für die restlichen Schilder ist noch das Aufstellen neuer Pfähle erforderlich, da die Schilder, wenn möglich, nicht mehr an Bäumen angebracht werden sollen. Diese Pfähle und anderes Material werden in den nächsten Tagen mit Hilfe des Transporters eines Ellricher Unternehmens in Wildemann abgeholt. Dann geht es mit der Beschilderung weiter. Nach deren Abschluss sind die drei Hauptwanderwege, die Walkenried mit Bad Sachsa verbinden, vollständig neu beschildert, wobei auf allen Schildern erstmals im Walkenrieder Bereich auch die Geo-Koordinaten angegeben sind.
Auch der Weg entlang der Bahn zum „Drehkreuz“ wird derzeit neu beschildert. Neue Bänke wurden hier schon im vergangenen Jahr aufgestellt. Mit etwas Glück kommt auch der Triebwagen mit dem Namen „Walkenried“ des Weges.
Mit dem NSG Priorteich-Sachsenstein wird ein weiteres wichtiges Wanderrevier neu ausgestattet, nachdem noch unter Harzklub-Regie das NSG Himmelreich schildermäßig runderneuert worden ist. Danach wird man sich um den Langenberg kümmern. Der Karstwanderweg wird von einem eigenen Verein betreut und auch beschildert. Gleichwohl wird auf eine stimmige und sich ergänzende Beschilderung Wert gelegt. Neben der Beschilderung und der Wegepflege arbeiten die „Walkenrieder“ derzeit an einem weiteren kleinen Wanderführer für Walkenried und seine Umgebung, der Anfang 2015 auf den Markt kommen soll. Er wird Hinweise zu den Streckenwanderwegen sowie verschiedene Vorschläge für Rundwanderungen enthalten und reichlich bebildert sein. Für dieses Jahr steht außerdem auch noch eine Erneuerung der von Vandalen heimgesuchten Tlusty-Hütte auf den Itelklippen auf dem Programm.
Der Verein „Wir Walkenrieder“ e.V. und seine mehr als 130 Mitglieder werden weiter für Walkenried, sein Ortsbild und das der Walkenrieder Umgebung arbeiten. Weil die finanziellen Möglichkeiten der Samtgemeinde und der Gemeinde Walkenried kaum noch etwas für freiwillige Leistungen übrig lassen, ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger des Ortes umso wichtiger. Das Spektrum der Arbeiten reicht dabei vom Rasen mähen über Bepflanzungen im Frühjahr und Sommer, der Pflege von Wegen im Ort und rund um den Ort, dem Aufstellen und Betreuen von Bänken und der Ausstattung des Priorteichs bis hin zur Übernahme von Arbeiten des aufgelösten Harzklubs. Aber auch die Herausgabe von Flyern und die Sorge um den Erhalt des zum Ortsbild gehörenden Röseberges stehen auf der Agenda des Vereins. Nicht zu vergessen seien die Arbeiten beim Auf- und Abbau von Kloster- und Weihnachtsmarkt.
Eine der beiden neuen Bänke für Wanderer und Spaziergänger, die „Wir Walkenrieder“ auf dem Weg zur Sachsenburg aufgestellt hat.
Der wiedergewählte Vorsitzende Wilfrid Ristau bedankte sich bei allen Aktiven für ihren unermüdlichen Einsatz. Dem Dank schloss sich in einem Grußwort Gemeindedirektor und Vereinsmitglied Dieter Haberlandt an. Er betonte, dass die Existenz des Vereins für Walkenried „ein Glücksfall“ sei und sicherte die Unterstützung von Verwaltung und Bauhof bei den anstehenden Arbeiten zu.
Spenden weiterhin erforderlich
Die Kassenlage des Vereins ist, wie Schatzmeister Michael Reinboth ausführte, gut. Sie ist es aber vor allem deshalb, weil zwei aufgelöste Walkenrieder Vereine, der Harzklub und der Kur- und Verkehrsverein, den „Walkenriedern“ noch Spenden haben zukommen lassen. Da man mit diesen Einnahmen nicht jedes Jahr rechnen könne und der Umfang der Arbeiten eher noch zunehme, sei man, so Reinboth, weiterhin auf die bisher erfreulich große Spendenbereitschaft der Walkenrieder angewiesen. Zu den bisherigen Pflanzflächen ist in diesem Jahr der Bereich des Klostervorplatzes hinzugekommen, und auch die Arbeiten für den Harzklub werden recht umfangreich sein. Mit diesem hat man sich über eine Kooperation zu beiderseitigem Nutzen verständigt. In einem ersten Schritt werden alle Harzklub-Wanderwege im NSG Priorteich-Sachsenstein mit Unterstützung des Hauptvereins neu beschildert werden.
Bernd Zintl neu im Beirat
Für den nicht wieder kandidierenden, aber dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehenden Ulrich Weisbarth wurde Bernd Zintl neu in den Beirat des Vereins gewählt. Damit rückt erstmals ein Walkenrieder „Neubürger“ an verantwortliche Stelle nach, was von allen Anwesenden ausdrücklich begrüßt und als gutes Zeichen für die weitere Entwicklung des Vereins gewertet wurde. Zusammen mit Wolfgang Probst kümmert sich Bernd Zintl um die Arbeit der „Bürgerarbeiter“, deren Projekte jedoch im November 2014 auslaufen. Der Verein muss sich schon jetzt Gedanken darüber machen, wie die von den 2 Bürgerarbeitern verrichteten Arbeiten dann auf die Vereinsmitglieder aufgeteilt werden können. Vorstand und Beirat blieben in ihrer übrigen Zusammensetzung unverändert.
Diskutiert wurde ein neuer Ansatz, mehr Bürgerinnen und Bürger zu aktivieren. Der Verein denkt über einen oder mehrere fixe Termine pro Monat nach, zu denen sich Freiwillige treffen und ein paar Stunden lang Pflegearbeiten im Ort übernehmen. Hier entwickelte sich eine lebhafte Debatte, die zeigte, dass etliche Walkenrieder sich hier mit eigenen Ideen einbringen wollen.
Nach gut zwei Stunden Dauer konnte Vorsitzender Wilfrid Ristau die sehr gut besuchte Versammlung schließen.
Viele Wegweiser und Hinweisschilder des Harzklubs stehen entlang des vom Verein „Wir Walkenrieder“ als Bürgerarbeits-Projekt betreuten Weges rund um den Klosterort. So bot es sich an, in einem ersten Schritt nach Übernahme der Wegebetreuungsaufgaben die Schilder, welche im Laufe der Jahre schon mal etwas Grünspan angesetzt haben, zu reinigen und dabei auch zu registrieren, ob und wo etwas zu befestigen ist und dergleichen mehr.
Diese Arbeit wurde bis zum 31.12.2013 von Eckhard Muche und Jakob Heinert vom Harzklub geleistet. Man muss hoch anerkennen, wie intensiv sie dies gerade in den letzten Jahren getan haben. Aber es geht weiter:
Im Spätsommer wird der Deutsche Wandertag in Bad Harzburg stattfinden und sich über den ganzen Harz erstrecken. Auch nach und um Walkenried wird es einige Wanderungen geben. Zu diesem Zweck sollen zunächst dort, wo diese Wanderungen stattfinden, später aber auch andernorts, die Harzklub-Schilder erneuert und mit GPS-Koordinaten versehen werden. Bis zum Frühjahr wollen die „Walkenrieder“ daher zunächst das Himmelreich und das NSG Priorteich-Sachsenstein sowie den Kaiserweg abklappern, Koordinaten aufnehmen, Schilder entwerfen und sie mit Hilfe des Harzklub-Hauptvereins in Clausthal-Zellerfeld erstellen lassen.
In diesen Tagen vollzogen die letzten Getreuen des Walkenrieder Harzklubs um Eckhard Muche die traurige Pflicht, das große Zimmer im Vereinsheim zu räumen und damit die Existenz des Walkenrieder Zweigvereins nach weit mehr als 100 Jahren zu beenden. Überalterung und rückläufige Mitgliederzahlen haben nach dem Kur- und Verkehrsverein einen zweiten – und sehr traditionsreichen – Walkenrieder Verein seiner Grundlagen beraubt.
So ganz geht der Harzklub allerdings nicht. Eckhard Muche ist es gelungen, wichtigen Aufgaben und Unterlagen mit Hilfe anderer Vereine ein zweites Leben einzuhauchen. Die Brauchtumsgruppe um Jochen Reimann wird unter der Obhut des Bad Sachsaer Zweigvereins des Harzklubs weitermachen. Die umfangreiche Aufgabe der Betreuung der Wanderwege, Schilder und Schutzhütten übernimmt auf der Walkenrieder Gemarkung der Verein „Wir Walkenrieder“, der diesbezüglich vom Harzklub mit einigen Sachmitteln ausgestattet worden ist und dessen Arbeiten rund um den Klosterort artverwandte Züge aufweisen. Nicht zuletzt übernimmt der Verein für Heimatgeschichte mit der Vitrine einige Eerinnerungsstücke und das Archiv des Harzklubs zu treuen Händen.
Der Verein „Wir Walkenrieder“ ist sich seiner Verantwortung für das Wegenetz bewusst. Immerhin steht 2014 der Deutsche Wandertag in Bad Harzburg auf dem Programm, aus dessen Anlass es auch Wanderungen nach und um Walkenried geben wird. Zwecks Pflege der Beschilderung hat man bereits mit dem Harzklub-Hauptverein und der Geschäftsstelle in Clausthal-Zellerfeld ein erstes Treffen durchgeführt und auch schon mit den Nachbarn in Bad Sachsa Kontakt aufgenommen. Walkenried wird also kein „weißer Fleck“ auf der Harzklub-Karte werden.
Eckhard Muche sieht den Walkenrieder Verein nur als Symptom einer Entwicklung, die den ganzen Harz erfassen wird. Auch in Niedersachswerfen gibt es keinen Zweigverein mehr, weitere Orte werden aus den gleichen Gründen wohl folgen. Nach wie vor – und sogar mit steigender Tendenz – kommen jedoch Wanderer in den Harz, nicht zuletzt auch wegen der „Themenwege“, von denen einige auch Walkenried berühren: Der Kaiserweg, der Harzer Grenzweg und der BaudenSteig sowie mit etwas anderer Themenstellung auch der Karstwanderweg. Daneben gibt es Streckenwanderwege mit alphanumerischer Bezeichnung sowie eine ganze Reihe von Rundwanderwegen. Sie alle werden rund um Walkenried auch „Harzklub-Wege“ bleiben, schon allein deswegen, um den mit den Landesforsten bestehenden Vertrag fortführen zu können.
Trotz punktuell gelungener Überleitung bleibt ein wehmütiger Rückblick. Albrecht Meier, der Gründer der Walkenrieder Gipsfabrik und Pionier der Südharzer Gipsindustrie, zählte zu den Gründern des Walkenrieder Zweigvereins, und bekannte Namen wie Karl Helbing prägten über Jahrzehnte hinweg sein Bild und seine Arbeit. Das ist nun vorbei. Allen, die bis zuletzt durchgehalten haben, gilt ein Dankeschön. Allen, die im Sinne des Harzklubs weitermachen wollen, wünschen wir gutes Gelingen.