Was die Wiedischen Wildschweine können, schaffen die Walkenrieder natürlich ebenfalls. Zwischen den Häusern der Bleicheroder Straße und dem Waldrand zum Blumenberg haben sie über Nacht auch einen kleinen Saupark geschaffen.
Die Anwohner haben sich allerdings schnell etwas einfallen lassen und schützen den Zugang in den Ort an dieser Stelle mit einem provisorischen Zaun, der des Nachts eingehängt werden kann, damit die Horde nicht auch noch die Rasenflächen im Bereich Geiersberg Nord umpflügen. Auch der Wanderweg entlang der Bahnstrecke zur Sachsenburg ist jüngst von den Wildschweinen in Arbeit genommen worden, ebenso auch die Wiesenfläche am Anglerheim.
(von Pastorin Sabine Wegner aus Liebenrode, Fotos: Klaus Rödiger)
„…wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, bricht aus euren Bahnen, vergebt, ohne Zorn …“, so sangen die Obersachswerfer Thüringer und Wiedigshöfer Niedersachsen fröhlich vereint, in einem Gottesdienst am Karsamstag auf dem ehemaligen Todesstreifen der innerdeutschen Grenze. Ostern vor 25 Jahren hatte sich an dieser Stelle der „Eiserne Vorhang“ geöffnet. Den Beginn setzten die Kinder und brachten ein Licht aus der St. Marien Kirche unter Glockengeläut auf den Grenzstreifen.
„Es hat mich tief berührt, an der Stelle einander zu begegnen, an der damals Minenfelder die Menschen trennten“, so ein Gottesdienstbesucher. Das Kreuz auf dem Altar stand für alles Unrecht, für alle Gewalt aber auch für das Vertrauen in die Kraft der Versöhnung. Dass Deutschland hier zusammengewachsen ist, zeigten die Wiedigshöfer und Obersachswerfer mit ihren Gästen. Man kennt sich untereinander und hat viele Bekanntschaften erneuert, die vierzig Jahre getrennt waren. Ein guter Anlass sich miteinander zu freuen und gemeinsam Gott zu danken. „Auf ihn hin zu leben bedeutet, neu beginnen zu können, sich der Verantwortung zu stellen und um Versöhnung zu ringen“, so Pastorin Sabine Wegner.
Wie die Bürgermeister der Gemeinde Hohenstein und der Samtgemeinde Walkenried, Herr Andreas Gerbothe und Herr Dieter Haberlandt, übereinstimmend feststellten, ist die Entwicklung der Region eine gute innerdeutsche Erfolgsgeschichte. Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Feuerwehr Obersachswerfen zu einem gemeinsamen traditionellen Osterfeuer ein.