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Ortsrat Walkenried arbeitet breite Themenpalette ab

(von Michael Reinboth)

„Der Ortsrat Walkenried arbeitet konsequent alle Punkte ab, für die er zuständig ist. Das ist wenig spektakulär, bringt den Ort aber gleichwohl Schritt für Schritt voran. Vieles hat gemäß Satzung nur den Charakter von Empfehlungen – aber man Themen aufgreifen, die den Bürgerinnen und Bürgern wichtig sind.“ – Ortsbürgermeister Michael Reinboth könnte sich etwas mehr Gäste bei den Sitzungen durchaus vorstellen. „Man könnte dann sehen, wie sehr ernsthaft und jenseits politischer Präferenzen für den Ort gearbeitet wird.“

Am 15.02. hat der Ortsrat erneut eine breite Themenpalette abgearbeitet, die von Wasser über Wartehäuschen bis hin zu einer Webcam reichte.

Kein Verständnis für Vergabeentscheidung des ZVSN

In seinem Bericht ging Reinboth unter anderem auf die jüngste Entscheidung des ZVSN Göttingen ein, die Buslinien 470 bis 472 ab August durch einen anderen Betreiber bedienen zu lassen und die Firma Hahne, die den Busverkehr seit Jahrzehnten weitgehend störungsfrei durchführt, auszubooten. „Für unsere Kommune ist das ein Tiefschlag, denn wir verlieren in der Gemeinde Arbeitsplätze und auch Steuereinnahmen. Zudem ist die Vergabeentscheidung auch inhaltlich nur schwer nachvollziehbar, auch wenn sie so natürlich rechtlich möglich war. Wir hätten uns einen anderen Ausgang gewünscht.“

Einmal beim ÖPNV gelandet, konnte Bürgermeister Lars Deiters berichten, dass die Reparatur der mutwillig zerstörten Scheiben der Wartehäuschen in der Gemeinde Walkenried ca. 8.000 Euro verschlingen wird – ein für den Haushalt der Kommune kaum verdaulicher Brocken. Alle Alternativen von Holz über Plexiglas bis Lochblech haben letzten Endes Nachteile oder sind nicht statthaft. Andererseits sollen die Kunden des Busverkehrs nicht noch länger Wind und Wetter ausgesetzt sein, vor allem nicht am wichtigen Umsteigepunkt Bahnhof Walkenried. Immerhin gelang es, bei der jüngsten Zerstörung in Wieda des Täters habhaft zu werden.

Erhebliche Sorgen um die örtlichen Wasserläufe – weiterer Räumtag am 16. März

Große Sorgen machen die Wieda, hier vor allem die Schäferbrücke, und die Wasserläufe dritter Ordnung, also Mühlgraben, Breitenbach und Salpetergraben. Das Gremium war sich einig, dass der Durchlass des Salpetergrabens unter der Straße „Am Röseberg“ dringend vergrößert werden muss. Es wird angestrebt, die Maßnahme zeitlich mit der von den Landesforsten geplanten Sanierung des Überlaufs des Röseteichs zu koordinieren. Für den Mühlgraben und die Breitenbach ist am 16. März ein weiterer Räumtag vorgesehen, zu dem nicht nur Anlieger, sondern alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind.

Ratsherr Steffen Blau hat sich die Schäferbrücke nach der großen Flut im Dezember genauer angesehen. Das Ergebnis ist nicht sehr schön. Mit Fotos konnte er massive Ausspülungen und Unterspülungen belegen, einer der drei Bögen ist zudem mit Kies zugesetzt und behindert den Durchlauf des Flusses. Über den Sommer muss die Situation bei Niedrigwasser genau analysiert und ein Plan für die Behebung der Schäden erarbeitet werden. Im Mai plant der Ortsrat eine Begehung der Gräben im Bereich der Aue.

Webcam am Klostervorplatz soll weitere Besucher anlocken

Der Vorschlag der B.I.S.S!-Fraktion, auf dem Klostervorplatz eine Webcam zu installieren, die möglichst einen Panoramablick auf das Kloster bieten und neue Gäste nach Walkenried locken soll, wurde einstimmig zur Annahme empfohlen. Rechtliche Voraussetzungen und der Standort werden von der Verwaltung nun geprüft, ebenso werden die Kosten hierfür ermittelt. Der Ortsrat bat die Verwaltung auch darum, dass schon auf den Weg gebrachte Thema „freies WLAN in der Ortsmitte“ weiter zu verfolgen.

Haushalt 2024: Neben Großprojekten kaum Spielraum für weitere Maßnahmen

Der Haushalt 2024 und die Planungen für die Folgejahre sehen für Walkenried eine Reihe großer Maßnahmen vor (Feuerwehrneubau, Sanierung Grundschule). Die angespannte Lage lässt kaum Spielraum für zusätzliche Maßnahmen. Zudem muss noch 2024 die Buswendeschleife am Bahnhof ausgebessert werden, da sich hier die Fahrbahn abgesenkt hat. Immerhin wusste Lars Deiters zu berichten, dass die noch aus 2023 nachzuholende Ausbesserung im Einmündungsbereich Wiedigshof ebenso erfolgen wird wie die Erneuerung der Straße „Am Kronenberg“. Für die Karl-Genzel-Straße sind für 2025 Planungskosten im Haushalt eingestellt. Der Ortsrat bat darum, die nun wieder vermehrt zutage tretenden Schlaglöcher vor allem in stärker befahrenen Straßen wie dem Sachsaer Weg oder der Bleicheröder Straße schnell zu reparieren.

Bürger in Sorge: Marode Gebäude und hohe Bäume

In der Bürgerfragestunde ging es zum einen um den Zustand der Bäume auf dem Klostervorplatz. Diese wurden jüngst von Experten beschnitten, aber es besteht gleichwohl die Sorge, dass es bei starkem Wind oder Sturm zu gefährlichen Situationen kommen kann, die man insbesondere im Hinblick auf die viel besuchten Veranstaltungen gern vermieden sehen möchte. Die Verwaltung wird Fachleute erneut bitten, sich dieser Bäume anzunehmen. Unmut gibt es auch über einige bauliche Ruinen, die das Ortsbild sehr negativ beeinträchtigen. Während es für den alten Güterschuppen am Bahnhof Lösungsansätze gibt, konnte Bürgermeister Deiters zur Turmstraße wenig Hoffnung machen – so lange von der alten Malzfabrik keine Gefahr ausgeht, habe man keine Zugriffsmöglichkeiten. Der unschöne Anblick der offenen Wand stört allerdings viele, und es soll auch geprüft werden, ob gerade hiervon nicht auch Gefahren ausgehen.

Ortsbürgermeister Reinboth konnte nach knapp 2 Stunden intensiver Arbeit die Sitzung mit dem Fazit beenden, dass man erneut einiges auf den Weg bringen konnte. Und da das Alphabet nicht nur das „W“ für „Wasserwege, Wartehäuschen, Webcam“ bietet, sondern auch das „Z“, konnte allseits mit Befriedigung festgestellt werden, dass der Zebrastreifen im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Turmstraße/Lindenweg nunmehr beleuchtet und somit voll funktionsfähig ist.

Neues Fahrplanheft ist ab sofort erhältlich

(Pressemitteilung der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“)

Seit Sonntag ist der neue und erheblich erweiterte Fahrplan auf unseren Buslinien in Kraft. Die zugehörigen Faltblätter gibt es bei den Busfahrern. Eine Darstellung des gesamten Angebots mit allen Anschlüssen an den Bahnhöfen in Walkenried und Bad Sachsa sowie am Busbahnhof in Braunlage, allen Verbindungen in den Ober-, Nord- und Ostharz sowie zahlreichen Wander- und Ausflugstipps gibt es jetzt auch.

Die GLC (Tourist-Information) hat aus Anlass des Fahrplanwechsels ein Fahrplanheft aufgelegt, welches ab sofort für 1,00 € bei den Tourist-Informationen in Bad Sachsa und Zorge sowie bei Veras Kiosk in Walkenried zum Preis von 1,00 € zu haben ist. Auf 45 Seiten finden Sie alles, was man über Bus und Bahn rund um Walkenried und Bad Sachsa wissen muss.

Der Inhalt wurde von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ zusammengestellt und basiert auf den Angaben der Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger.

Besonders für Vermieter bietet das Fahrplanheft viele Vorteile. Die Fahrpläne sind getrennt nach den Tagen Montag bis Freitag (Schule), Montag bis Freitag (Ferien), Samstag und Sonn- und Feiertag aufgeführt und machen das Aufsuchen einer geeigneten Verbindung damit sehr einfach.

Seit dem 10.6. werden übrigens auch wieder die alten Haltestellen Stöberhai (Abzweigung Bahnhof) und Kaiserweg bedient. Damit sind auch viele neue Touren im Nahbereich machbar. Die Mitnahme des Fahrrads ist im Linienbus kostenlos.

Also: 1 € mitnehmen und Fahrplan bei Veras Kiosk abholen. Wenn alle, wird umgehend für Nachschub gesorgt.

ÖPNV-Treffen in Walkenried

Ein Zug, zwei Busse, viele Fahrgäste – gegen 14 Uhr herrscht am Bahnhof Walkenried viel Leben (Foto: Michael Reinboth)

Neues Buszeitalter für Walkenried bricht an

(Pressemitteilung der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“)

Ab dem 10. Juni 2018 gelten auf den Buslinien 470 bis 472 der Firma Hahne neue Fahrpläne. Der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen, Aufgabenträger für den Linienbusverkehr in den Landkreisen Göttingen und Northeim, hat sich – auch aufgrund einer höheren Zuwendung durch das Land Niedersachsen – dabei wahrlich nicht lumpen lassen und erhebliche Erweiterungen vor allem in den Ferien und am Wochenende vorgesehen. Aber auch an Schultagen, an denen die zeitlich gute Bedienung der zahlreichen Schulen zwischen Bad Lauterberg und Braunlage im Vordergrund steht, gibt es Verbesserungen.

Montag bis Freitag stündlich nach Braunlage und in den Oberharz

Wesentlich aufgewertet wird der Linienverkehr mit Braunlage und – mittels Verknüpfung mit den dortigen Linien – mit dem Oberharz, dem Nordharz und dem Ostharz. An Schultagen gibt es ab Walkenried ein grundsätzlich stündliches Angebot mit schulbedingt leichten Abweichungen, wobei 5 Fahrten über Wieda, alle übrigen wie bisher über Zorge und Hohegeiß geführt werden. Auch an Schultagen wird es mithin möglich sein, von Walkenried über Wieda und die alten Südharzbahn-Haltestellen Bahnhof Stöberhai, Kaiserweg und Brunnenbachsmühle zu fahren. Wieda wird an Schultagen zudem durch eine Reihe von Stichfahrten angebunden.

An Ferientagen gibt es einen glatten Stundentakt, wobei die Fahrten jeweils alternierend über Wieda oder über Zorge – Hohegeiß nach Braunlage und zurück geführt werden. Der Bedienungszeitraum wird wie auch an Schultagen bis 19 Uhr ausgedehnt.

In Braunlage bestehen in allen Fällen ausgezeichnete Verknüpfungen mit der Linie 820 der KVG nach Königskrug – Oderbrück – Torfhaus – Bad Harzburg und von dort weiter nach Goslar und mit der Linie 264 der HVB nach Elend – Schierke – Drei Annen Hohne – Wernigerode. Diese beiden Linien verkehren im Stundentakt. Über die letztgenannte Linie ergeben sich viele Anschlüsse in Schierke (Stern) oder Drei Annen Hohne zur Brockenbahn. Der Brocken kann aber auch über Oderbrück und Torfhaus erklommen werden. Mehrere Anschlüsse bestehen auch in Richtung Oderteich, Sonnenberg und St. Andreasberg.

Auch am Wochenende erhebliche Ausweitungen

Am Wochenende fährt die HVB-Linie 264 in einem anderen Takt, um in Wernigerode Zuganschlüsse nach und von Magdeburg – Berlin herstellen zu können. Um dennoch gute Anschlüsse herstellen zu können, haben sich die Planer etwas Besonderes ausgedacht. Die Linie 470 verkehrt alle 2 Stunden mit dem Verlauf Bad Sachsa – Walkenried – Zorge – Hohegeiß – Braunlage und zurück und stellt in Braunlage alle 2 Stunden die schlanken Anschlüsse zur Linie 820 nach und von Bad Harzburg her. Die Linie 472 verkehrt ebenfalls alle 2 Stunden mit dem Verlauf Bad Sachsa – Bad Sachsa Bahnhof – Wieda – Braunlage und vermittelt in Braunlage schlanke Anschlüsse nach und von Wernigerode. Mit etwas Wartezeit kann man natürlich auch von Walkenried oder Zorge nach Wernigerode bzw. von Wieda nach Bad Harzburg und zurück kommen. Beide Linien sind am Endpunkt Bad Sachsa dergestalt verknüpft, dass es „Rundfahrten“ Wieda – Bad Sachsa Bahnhof – Bad Sachsa – Neuhof – Walkenried – Zorge und umgekehrt gibt, also alle Orte mit allen relevanten Harzer Wanderhaltestellen verbunden sind. Durch diese Linienführung ist es aber möglich, Reisenden aus Richtung Göttingen stündlich eine Verbindung mit Braunlage anbieten zu können (alternierend über die Bahnhöfe Walkenried oder Bad Sachsa), während von Nordhausen kommende Fahrgäste alle 2 Stunden in Walkenried umsteigen können.

Mehr Verbindungen mit Bad Sachsa und Bad Lauterberg

Die Zahl der von Wieda, Zorge und Walkenried nach Bad Sachsa und darüber hinaus im Regelfall umsteigefrei auch nach Bad Lauterberg und zurück geführten Fahrten wird vor allem in den Ferien und am Wochenende spürbar aufgestockt. Unter der Woche verkehrt dabei die Linie 472 grundsätzlich von Neuhof über Tettenborn nach Bad Sachsa und die Linie 470 von Neuhof über den Bahnhof Bad Sachsa dorthin. Somit werden auch Walkenried und Tettenborn besser und häufiger miteinander verbunden. Da hierdurch für die Linie 471 der Umweg über Tettenborn entfällt, werden die Fahrten nach und von Bad Lauterberg merklich beschleunigt.

Früh- und Spätverbindungen für Wieda

Durch die nahezu vollständige Integration der vom und zum Depot der Firma Hahne in Wieda verkehrenden Fahrten in den Fahrplan ergeben sich für Wieda zusätzliche sehr frühe und sehr späte Verbindungen, dies allerdings nur bis und ab Pfarrwiese. Dies gilt nicht nur für Montag bis Freitag, sondern auch für das Wochenende.

Nicht alle Wünsche können erfüllt werden. So beißt sich die Forderung nach mehr Verbindungen zwischen Nordhausen und Wieda bzw. Zorge mit dem Anspruch der Schüler, nach Schulschluss möglichst rasch nach Hause zu kommen. Wo und wann immer möglich, wurden solche Anschlüsse aber eingeplant. Die Haltestelle Nordhäuser Straße in Walkenried wird nun nicht mehr von allen Fahrten, sondern vorwiegend von denen nach und von Wieda angefahren, während die Zorger Fahrten ab Grundschule den direkten Weg über das Dreieck nehmen. Ausnahmen sind jedoch im Früh- und Spätverkehr vorgesehen. Da am Wochenende die Wiedaer Kurse durch den Blumenberg zum Bahnhof Bad Sachsa verkehren, wird die Haltestelle Samstag und Sonntag nur sehr spärlich bedient.

Man muss jetzt abwarten, wie sich der Fahrplan einspielt und an welchen Stellen ggf. nachgesteuert werden sollte und kann. Vor allem aber gilt:

Das neue Angebot muss genutzt werden

Für Urlauber, aber auch für unternehmungslustige Walkenrieder bieten sich mit dem neuen Fahrplan ganz erheblich mehr Möglichkeiten. Alte Traditionen wie Wanderungen ab Bahnhof Stöberhai und Kaiserweg können wieder belebt werden, der Brocken rückt noch ein Stück näher, die Städte Bad Harzburg, Goslar und Wernigerode sind hervorragend zu erreichen. Hinzu kommt, dass die Mitnahme des Fahrrades im Linienbus kostenlos möglich ist. Soll das neue Angebot Bestand haben, muss es auch genutzt werden. Urlaubsgäste mit Kurkarte können zudem die „Urlauberkarte“ erwerben, die für aktuell 14,10 € die Nutzung aller Linienbusse im Westharz an drei nacheinander folgenden Tagen ermöglicht. Für 4,70 € pro Tag kann man nach Herzenslust diesen Teil des Harzes erkunden.

Kein Ersatz für das zwingend erforderliche HATIX, also die kostenlose Mitnahme von Urlaubern im Bus, aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht.

ÖPNV-Treffen in Walkenried

Ein Zug, zwei Busse, viele Fahrgäste – gegen 14 Uhr herrscht am Bahnhof Walkenried viel Leben (Foto: Michael Reinboth)

Forderung nach besseren Bahn- und Busverbindungen für Walkenried unterstrichen

In einem Kurzinterview mit dem Norddeutschen Rundfunk („Hallo Niedersachsen“) hat Michael Reinboth für den Fahrgastverband PRO BAHN seine Forderung nach besseren Bahn- und Busverbin-dungen für den Klosterort und seine Umgebung unterstrichen. Das Interview fand aus Anlass der Erweiterung der Fahrpläne rund um Herzberg am Harz statt, wo es jetzt auf einigen Buslinien zusätzliche Früh- und Spätverbindungen gibt. Reinboth begrüßte dies, betonte aber, dass genau diese Verbesserungen auch für Orte wie Walkenried oder auch Bad Grund benötigt werden. PRO BAHN und „Höchste Eisenbahn“ fordern seit längerem unter anderem die Einrichtung eines Frühzuges von Walkenried nach Göttingen, um für Pendler und Auszubildende bessere Voraussetzungen zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Lehrstellen zu schaffen. Leider prallt diese Forderung bisher an der Sturheit der Landesnahverkehrsgesellschaft im fernen Hannover ab.

Für Ende April hat nun der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) Verbesserungen im Busverkehr auch im Bereich Bad Sachsa – Walkenried – Braunlage angekündigt. Reinboth versucht derzeit herauszubekommen, um welche Art der Verbesserung es sich handelt. Einen Frühbus anstelle eines Zuges nach Herzberg sieht er als nicht zielführend an, weil dessen Fahrzeit viel zu lang sei. Verbesserungen in Richtung Braunlage und Oberharz hingegen „sind jederzeit willkommen.“ Ein just zum Zeitpunkt des Interviews eintreffender Linienbus aus Braunlage mit einer diesem entsteigenden Urlauberfamilie untermalte die Szene und brachte ein wenig Walkenrieder Lokalkolorit in den Beitrag.

Michael Reinboth

Herzberg am Harz Busbahnhof Walkenried

Bus-Fahrpreis zwischen Walkenried und Bad Sachsa steigt um 30 %

Eine kleine unscheinbare Mitteilung des Verkehrsverbundes Süd-Niedersachsen (VSN), noch dazu mit einem harmlos klingenden Hinweis auf die Einführung neuer Tarifpunkte und damit einher gehenden Korrekturen von „tariflichen Ungerechtigkeiten“, vor kurzem erschienen im Harzkurier, bringt für den Omnibus-Linienverkehr rund um Walkenried eine exorbitante Fahrpreissteigerung auf der wichtigsten Relation des Busverkehrs mit sich. Durch die Einführung eines neuen Tarifpunktes „Neuhof“ konnte der Tarifpunkt Bad Sachsa aus Walkenrieder Sicht von Preisstufe 1 in Preisstufe 2 gehievt werden. Zwar hat sich die geographische Lage von Bad Sachsa in Bezug auf Walkenried nicht verändert, aber der Fahrpreis tut es schon, denn er steigt von schon heute kaum noch zu rechtfertigenden 2,40 € pro Einzelfahrt auf nunmehr 3,20 € pro Einzelfahrt an. Das sind satte 30 % Fahrpreiserhöhung – und dies mal eben so und außerhalb der bereits am 1.4. erfolgten allgemeinen Preisrunde, die Anhebungen um 3 bis 5 % mit sich brachte.

Die Fahrpreise auf anderen Relationen wie Walkenried – Bad Lauterberg, Walkenried – Herzberg oder Walkenried – Osterode verändern sich nicht. Die dort geltenden Preisstufen bleiben wie sie waren – bis zur Entdeckung von zu beseitigenden „Ungerechtigkeiten“ auch hier. Darauf können wir getrost warten. Zwischen Walkenried und Bad Sachsa werden natürlich nicht nur die Einzelkarten teurer, sondern auch alle übrigen Fahrscheine, darunter auch die Schülerzeitkarten. Wer eine BahnCard 25 besitzt, fährt nach der Schließung dieser Gerechtigkeitslücke zwischen Walkenried und Bad Sachsa nach Nordhausen (mehr als drei Mal so weit) zum Bahntarif für den gleichen Preis. Nach Ellrich ist es allemal deutlich billiger. In das 24 km entfernte Braunlage kostet der Einzelfahrschein 3,50 € und gilt bis Oderbrück oder Sankt Andreasberg. Keine Frage: Hier geht es nicht um „gerechte“ Fahrpreise, sondern schlicht und ergreifend um die Erhöhung der Einnahmen, was wegen des beachtlichen Schülerstromes nach Bad Sachsa auch gelingen dürfte. Einzelfahrgäste werden allerdings künftig eher ausbleiben, da zum Beispiel ein Ehepaar für eine Busfahrt nach Bad Sachsa und zurück ab 1.8. selbst bei Nutzung der „rabattierten“ Viererkarte rund 12 € hinblättern muss.

Mit der Preisstufe 1 reist man ab Walkenried im VSN nur noch nach Wieda und Zorge (obschon die Entfernung bis an die jeweils oberen Ortsenden deutlich weiter ist als die nach Bad Sachsa) sowie nach Neuhof. Zu welcher Tarifstufe der bekanntlich in Neuhof liegende Bahnhof Bad Sachsa künftig gehört, muss ausprobiert werden. Die Landesnahverkehrsgesellschaft hat als Aufsichtsbehörde die drastische Preiserhöhung, die sich jenseits aller Preisschübe für Diesel oder Löhne bewegt (diese werden ja durch die „normale“ jährliche Preisanhebung ausgeglichen), bereits genehmigt. Eine Beteiligung Dritter ist in solchen Fällen nicht vorgesehen.

Michael Reinboth, der sich seit Jahrzehnten auch für den Busverkehr in unserer Region eingesetzt hat, zieht denn auch ein trauriges Fazit: „Der VSN war schon immer der teuerste und schlechteste Verbund in Deutschland und hat die kümmerlichste Auswahl an Fahrscheinen, die man sich vorstellen kann – nichts für Senioren, nichts für nach 9 Uhr reisende Fahrgäste, nichts für Touristen und so weiter. Mit dieser neuen Runde wird er seinem Ruf als reine Einnahmeerhöhungsmaschine einmal mehr gerecht.“ Reinboth wird seine Bemühungen im Rahmen der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ in Zukunft nur mehr auf den Schienenverkehr konzentrieren. Denn sowohl der DB-Tarif wie auch der „Niedersachsen-Tarif“, der leider erst außerhalb der Verbundgrenzen wirkt, richten sich schlicht und ergreifend nach der zurückgelegten Entfernung…

ÖPNV-Treffen in Walkenried

Ein Zug, zwei Busse, viele Fahrgäste – gegen 14 Uhr herrscht am Bahnhof Walkenried viel Leben (Foto: Michael Reinboth)