Die Arbeiten zur Beseitigung der tiefen Schlammschicht im Eckteich sind vor einiger Zeit angelaufen. Nach der Herstellung einer Zufahrt zum Eckteich aus Richtung Hirseteich, leider verbunden mit dem Schlagen einer beachtlichen Schneise durch den naturgeschützten Wald und der Anlegung einer Rampe in den Teich hinein, konnten erste Schlammmengen abgebaggert und zum Trocknen auf die Wiese vor dem Anglerheim gebracht werden.
Eingedenk früherer Erfahrungen wurde dieses Mal eine regelrechte Straße bis in den Teich hinein verlegt. Sehr weit sind die Arbeiten allerdings noch nicht gediehen, weil der Schlamm erst trocknen muss, bevor er nach Hattorf auf die Deponie gebracht werden kann. In den kommenden Tagen soll es jedoch weiter gehen. Hoffen wir, dass die Arbeiten bald abgeschlossen werden können und die Natur die erkennbaren Wunden rasch wieder vernarben lässt.
Da darf die Frage erlaubt sein, ob so ein kleiner Teich so einen Aufwand wert ist? Finanziell wie logistisch!
Um diese durchaus berechtigte Frage zu beantworten, muss das gesamte Teich-Umlaufsystem in Betracht gezogen werden. Der Eckteich ist kein separat gelegener Teich und gehört zu einem zusammenhängenden Teichverbund, den unter tech. Denkmalschutz stehenden Klosterteichen. Allein für das Teichanlegen im Karst- und Sumpfgebiet, holte man sich Fachleute aus Flandern. Hier steht kein Gelände zur Verfügung, um Teiche mit fester Grungsohle und ständig nachfließendem Frischwasser anzulegen. Die Flandern hatten die Erfahrung um ein derart ausgeklügeltes Wasserumlaufsystems (in der Gründerzeit des Zisterzienserklosters 1127), auszubauen. Der durchdachte Umlauf ist Garant für dosierte Wasserabgabe an alle Teiche bei geringstem Gefälle im Sommer. Und das wurde durch die letzten schneearmen Winter um so deutlicher, sind doch gerade diese „Himmelsteiche“ auf die Schneeschmelze, auf die Hirsewiesen und jeden Tropfen Wasser angewiesen. Aber auch die Hirsewiesen brauchen „Himmelswasser“. Einen Bach als Wassereinleiter für den kontinuierlichen Wasseraustausch der Teiche gibt es nicht. So haben (wenn es schlecht läuft), die Teiche nach einem milden Winter und trockenem Frühling nur noch schnell erwärmtes Altwasser zur Verfügung. Die Folge, dadurch, dass die langanhaltende Eisdecke fehlt und die Sonneneistrahlung vermehrt Licht zum Teichgrund bringt – beginnt das frühzeitige Wachstum der Wasserpflanzen und besonders dem Tausendblatt. Das ist quasi eine vom tiefen Grund wachsende Pflanze, nach strengen Wintern tritt sie mit gebremsten Wachstum in Erscheinung.
Die Sanierung ist durch den Wegfall der Intensivbewirtschaftung durch die Domäne, und der in der Vergangenenheit rigorosen Verschlammung durch den gesetzlichen Stillstand im NSGebietPriorteich/Sachsenstein,
dringend notwendig geworden.Und es wurde höchste Zeit, etwas zu unternehmen, um die Teichlandschaft als Erbe der Zisterziensermönche zu erhalten. Mit dem Kloster, sind die Klosterteiche ein Wahrzeichen von Walkenried. Auch wenn der Eckteich nur ein unscheinbares Glied in einer Kette ist, nutzlos ist er auf keinen Fall.
Ich denke, in diesem Sinne sind die Ausgaben für die Sanierung berechtigt.
Ruth Monicke, Walkenried, Sonntag, der 7. Dez. 2014
Frau Monicke, vielen Dank für die ausführliche Information. In diesem Zusammenhang macht das ganze natürlich Sinn.